Planet-Burgenland Tue, 29 Oct 2013 17:48:17 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.7 Newsletter der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland | 26.10.2013 /2013/10/29/newsletter-der-gruenen-bildungswerkstatt-burgenland-26-10-2013/ /2013/10/29/newsletter-der-gruenen-bildungswerkstatt-burgenland-26-10-2013/#respond Tue, 29 Oct 2013 17:47:45 +0000 /?p=3812
KRITISCHE DIAGNOSEN. Krankenberichte zum Gesundheitssystem.

In österreichischen Spitälern liegt offenbar vieles im Argen, wie jüngst publik gemachte Fälle abgewiesener PatientInnen zeigen. Medienberichte kolportieren “Kritik von allen Seiten”, als Gründe dafür werden “überarbeitete Ärzte, übervolle Ambulanzen und wenig Zeit für den einzelnen Patienten” genannt.
Soweit nichts Neues. Dass der Spitalsbereich nur die Spitze des Eisbergs ist, weiß Kurt Grünewald, ao.Univ. Prof. und Doktor der Medizin , bis vor kurzem Grüner Gesundheitssprecher im Nationalrat, und bat seine Kolleginnen und Kollegen um einen ungeschönten Blick auf ihr jeweiliges Ressort. Ergebnis ist die jüngste Publikation der Grünen Bildungswerkstatt: KRITISCHE DIAGNOSEN. Krankenberichte zum Gesundheitssystem, erschienen im Planet-Verlag, September 2013.

Fachleute aus verschiedenen Bereichen, von der Pädiatrie bis zur Geriatrie, legen in dieser neuen Publikation die Finger auf die wunden Stellen des österreichischen Gesundheitssystems.
Die Zusammenhänge von Gesundheit, Umwelt und Lebensmitteln, die ihren Namen auch verdienen, bleiben ebenso wenig ausgespart wie der Bereich psychischer Erkrankungen oder das Thema Pflege. Dabei entstehen ein differenziertes Bild und gleichzeitig viele klare Handlungsaufträge an die Politik: Manches bewahren, vieles verbessern und einiges ganz radikal auf den Kopf stellen ! Gesundheit geht uns alle an und die persönlichen Verantwortung für die eigene Gesunderhaltung sollte nicht an der nächsten Ordinationstür abgegeben werden. Wir haben Kurt Grünewald zur Buchpräsentation ins Burgenland eingeladen – jeweils an einen mit dem Thema Gesundheit eng verknüpften Ort:


Mi. 30.10. | 19:00 | Sternvilla, Bad Tatzmannsdorf (Zufahrt neben Pralinenmanufaktur Spiegel)
Mi. 06.11. | 19:00 | Die Quelle, Bad Sauerbrunn (Schulstraße 14)


An beiden Terminen stehen Kurt Grünewald und Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger, für eine vertiefende Diskussion zur Verfügung !
Das Buch ist vor Ort erhältlich und kann per e-mail an planetverlag(at)gbw.at bestellt werden.
Die einzelnen Kapitel sind weiter unten angeführt.

Eine erhellende Lektüre und zwei spannende Abende mit den AutorInnen wünscht Euch
—das Team der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland





VORSCHAU Fr. 15.11. Oberwart: Alles beim Alten ?
Mitten im Leben – und doch zu alt ? Weiblich, erfolgreich – und unsichtbar ?
Lustvolle Gegenstrategien zum Verschwinden älter werdender Frauen aus dem öffentlichen Leben.
Mit Solo-Performance von Monika Klengel, Theater im Bahnhof (Graz).
Grüne Bildungswerkstatt in Kooperation mit Grüne 55plus und Verein Frauen für Frauen Burgenland.
Frauenberatung Oberwart, Prinz Eugen Straße 12 . Beginn 18:00.


NACHLESE

Schuhe, Moor und Poldi-Otter. Beflügelt durch die positive Resonanz des letzten Jahres, veranstalteten wir auch heuer wieder eine zweitägige Exkursion.
Ziel war das Waldviertel, mit einer spannenden Mischung aus Natur (UnterWasserReich im Naturpark Hochmoor), Kultur (Kunstmuseum Schrems) und Wirtschaft (Besuch bei Heini Staudinger und Besichtigung der Waldviertler Schuhwerkstatt). Organisation: Dagmar Tutschek (GBW Bgld) und Andreas Piringer (GBW NÖ).

Nachlese: www.planet-burgenland.at/2013/10/16/herbstexkursion-der-gbw-burgenland-schuhe-mohn-und-poldi-otter
Fotostrecke auf Flickr: www.flickr.com/photos/library_mistress/sets/72157636263252223
Wir wünschen viel Vergnügen beim Nachlesen und planen bereits unsere nächste Exkursion !
BUCHTIPP

Kritische Diagnosen. Krankenberichte zum Gesundheitssystem.
Kurt Grünewald, Georg Maißer (Hrsg.)
1. Auflage 2013, 84 Seiten, Paperback, 12 Euro
ISBN: 978-3-902555-39-7 © 2013 by planetVERLAG, Wien

Inhaltsverzeichnis

- Vorwort
- Daten und Fakten Gesundheitspolitik (Kurt Grünewald)
- Kompetenz-Zentren retten Leben (Franz Waldhauser)
- Keine Chance für 70.000 Kinder und Jugendliche? (Rainer Püspök)
- Reha für Kinder und Jugendliche (Reinhold Kerbl)
- Psychisch kranke Kinder und Jugendliche werden alleine gelassen (Leonhard Thun-Hohenstein)
- Wege zur gerechten Versorgung: Das Hausarztmodell (Susanne Rabady, Reinhold Glehr)
- Die Zukunft der Pflegeberufe (Ursula Frohner)
- MTD – Qualität braucht Veränderungsbreitschaft (Gabriele Jaksch)
- Impfen: Die Zahlen sprechen für sich (Wolfgang Maurer)
- Für eine gesunde Entwicklung der Geriatrie (Thomas Frühwald)
- “Treffen kann es jede/n jederzeit” – das Lebensrisiko Pflege (Birgit Meinhard-Schiebel)
- Frauengesundheit – Brauchen wir das? (Margarethe Hochleitner)
- Stiefkind Prävention (Franz Mayerhofer)
- Unsere Gesundheit braucht eine gesunde Umwelt (Hans-Peter Hütter, Peter Wallner, Michael Kundi)
- Bio – Echte Alternative oder bloßer Marketing-Schmäh? (Wolfgang Pirklhuber)
- Kinder- und Jugendgesundheit vor dem Hintergrund der Migration (Martina Huemer)
- Psychisch Kranke zwischen Tabu und Zwei-Klassen-Medizin (Eva Mückstein)
- Soziale Ungleichheit und gesundheitliche Ungerechtigkeit (Wolfgang Freidl)
- Obdachlosenhilfe – Hürden überwinden und Brücken bauen (Elisabeth Hammer, Walter Löffler)
- Drogenkonsumräume zur Schadensminderung (Dagmar Hedrich)
- Sterben ist Ländersache (Kurt Grünewald)
- Bioethik “eingemauert” (Doris Wolfslehner)
- Erbkrankenkassen (Karl Öllinger, Lukas Wurz)
- Ausblick und Forderungen (Kurt Grünewald)

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Schauprozesse gegen Umweltschützer in Ungarn? /2013/10/27/schauprozesse-gegen-umweltschuetzer-in-ungarn/ /2013/10/27/schauprozesse-gegen-umweltschuetzer-in-ungarn/#respond Sun, 27 Oct 2013 19:02:23 +0000 /?p=3793 Bei unseren ungarischen Nachbarn macht ein neues Symbol die Runde: Die vier Ringe des renommierten Automobilkonzerns Audi, umgeformt zu Handschellen. Umweltschützer, Oppositionelle und renommierte Menschenrechtsvertreter werfen dem Konzern vor, gemeinsam mit der Ungarischen Regierung die Meinungsfreiheit in Ketten zu legen und den Rechtsstaat zu desavouieren.

Konkret geht es dabei um die strafrechtliche Verfolgung von Ferenc Zsák, einem über die Grenzen Ungarns hinaus bekannten Umweltaktivisten. Zsák wurde am 1. Juli 2011 von Mitarbeitern des ungarischen Bundeskriminalamtes verhaftet und für insgesamt vier Monate in Untersuchungshaft gehalten. Zumindest einen Teil dieser Zeit verbrachte er, nach eigenen Angaben, unter unzumutbaren hygienischen Bedingungen in einer nur 30 Quadratmeter großen Zelle, zusammen mit sage und schreibe 16 Mithäftlingen.

Die Verhaftung stand in Zusammenhang mit der Tatsache, dass Audi offensichtlich die Genehmigung erteilt wurde, seine Ungarische Niederlassung auf als “Natura 2000″ gewidmeten Naturschutzflächen zu erweitern. Dazu muss angemerkt werden, dass Schutzgebiete nach der “Natura 2000″ Richtlinie zu den wertvollsten Naturgütern der europäischen Gemeinschaft überhaupt gehören. Die Tatsache, dass eine Fläche als “Natura 2000″ Gebiet gewidmet ist bedeutet in der Regel, dass dort Tiere oder Pflanzen ihren Lebensraum haben, welche europaweit akut vom Aussterben bedroht sind.

Der Europäische Gerichtshof hat den Schutz dieser Flächen wiederholt explizit bekräftigt und sehr streng ausgelegt. So mussten Autobahnprojekte weiträumig verlegt oder gänzlich gestrichen werden, ein bereits (widerrechtlich) genehmigtes und umgesetztes Golfplatzprojekt in Österreich wurde um teures Geld zurückgebaut und die betroffene Fläche renaturiert. Rechtmäßige Umwidmungen von Natura 2000 Gebieten für Industrieprojekte dürften mit Blick auf das Gemeinschaftsrecht und die Rechtssprechung des EuGH praktisch ausgeschlossen sein.

Ferenc Zsák trat mit der von ihm geleiteten Umweltorganisation Tiszántúli Természetvédők Társulata (TTT) vehement gegen die Fabrikserweiterung auf. Bedauerlicherweise offensichtlich auf verlorenem Posten. Was danach geschah, ist Gegenstand des Strafprozesses und entsprechend heftig umstritten. Unbestritten scheint zu sein, dass Audi und TTT einen Vertrag vereinbarten, laut dem der Konzern insgesamt 200 Millionen Forint für Ausgleichsmaßnahmen bezahlen sollte, welche dem Hortobágyi Nationalpark zugute gekommen wären.

Grundlage der Strafanzeige gegen Ferenc Zsák scheint zu sein, dass Audi sich dabei erpresst fühlte und dem Umweltschützer persönliche Bereicherungsabsichten unterstellte. Eine gute Nachricht für alle Umweltaktivisten? Offensichtlich haben weltweit agierende Großkonzerne mit hundertschaften hauseigener Juristen derartigen Respekt vor den “Ökofuzzis”, dass sie sich aus Angst vor deren starkem Arm Schutzgeld in dreistelliger Millionenhöhe abpressen lassen.

Zsáks durchaus prominente und für ihre eigene Integrität bekannten Unterstützer weisen die Vorwürfe jedenfalls als völlig unhaltbar vehement zurück. Nicht nur sei er als Person über jeden Verdacht erhaben, auch die Art des Zustandekommens des Vertrages, dessen Begleitumstände und der Inhalt würden ganz klar gegen eine Straftat sprechen. Demnach wäre die gesamte Summe ausschließlich für Ausgleichsmaßnahmen auf öffentlichem Grund und Boden verplant gewesen und Ferenc Zsák hätte aus dem Vertrag keinerlei persönliche Vorteil ziehen können.

Pikantes Detail am Rande: Während der Verhandlungen gegen Zsák wurde zu seiner Verteidigung augenscheinlich auch ein Tonband mit besonderem Österreichbezug vorgelegt. Darauf ist angeblich zu hören, wie ein Rechtsanwalt der ebenfalls am Projekt beteiligten Strabag den Aktivistinnen und Aktivisten von TTT 30 Millionen Forint als Gegenleistung dafür anbietet, dass sie ihren Widerstand einstellen. Die NGO habe dieses Angebot aber von vornherein abgelehnt.

Die berühmte Causa “Tierschützerprozess” in Österreich kann als Paradebeispiel dafür dienen, dass auch an und für sich gut funktionierende Rechtsstaaten nicht völlig vor dem Mißbrauch ihrer Rechtsinstrumente zur Unterdrückung “aufmüpfiger” und “lästiger” Elemente der Gesellschaft gefeit sind. Der Gedanke, dass so etwas auch im “reformierten” Ungarn eines Viktor Orban möglich sein könnte und Ferenc Zsák zum Opfer von Willkürjustiz zu werden droht, ist damit nicht von der Hand zu weisen. Seine nächste Verhandlung findet am 3. Dezember 2013 statt. Eine Gelegenheit für die Ungarische Justiz, ihr wahres Gesicht zu zeigen.

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Gute Nachricht für Vögel: 2013 erstmals mehr neue Energie aus Photovoltaik als aus Windkraft /2013/10/23/gute-nachricht-fuer-voegel-2013-erstmals-mehr-neue-energie-aus-photovoltaik-als-aus-windkraft/ /2013/10/23/gute-nachricht-fuer-voegel-2013-erstmals-mehr-neue-energie-aus-photovoltaik-als-aus-windkraft/#respond Wed, 23 Oct 2013 18:55:12 +0000 /?p=3788 Zum ersten Mal in der Geschichte der erneuerbaren Energie dürften, laut Medienberichten, in diesem Jahr mehr neue Photovoltaik-Anlagen errichtet werden, als Windparks.

Die weltweite Solarstrom-Kapazität soll demnach bis Jahresende um 36,7 Gigawatt steigen. Das Potential aller neugeschaffenen Windräder zusammen liegt mit rund 35,5 Gigawatt knapp darunter.

Noch nicht in die Bilanz mit hinein gerechnet sind die diversen solarthermischen Projekte, bei denen Sonnenlicht über Spiegel oder andere Vorrichtungen konzentriert und zur Stromerzeugung aus Wärme verwendet wird. Würde man diese teils gigantischen Anlagen zu den Photovoltaik-Statistiken hinzufügen, sähe der Vorsprung der Sonnenkraft noch wesentlich deutlicher aus.

Zu verdanken ist das rasche Wachstum der Photovoltaik-Kapazitäten sowohl den extrem niedrigen Marktpreisen für Solarmodule, als auch neuen Investitionsanreizen in Japan und China.

Auf der anderen Seite steht die Windkraft vor zwei grundlegenden Problemen, welche das Wachstum mittlerweile merklich hemmen: Zum einen ist die Anzahl der wirklich gut geeigneten Bauplätze sehr begrenzt. Fast überall, wo wirklich gute Windausbeuten zu erwarten sind, wurde bereits gebaut. Zum anderen werden sowohl der Widerstand in der Bevölkerung gegen neue Windparks, als auch die Auflagen der Gesetzgeber immer härter.

Gerade die großen Windräder industrieller Energieparks stehen als “Vogelkiller” recht heftig in der Kritik. Die Natur mag es also durchaus danken, wenn die Windenergie von der (zumindest diesbezüglich) eher unbedenklichen Solartechnik überrundet wird.

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Doch kein Actionfilm: Bikes vs. Cars auf Kickstarter! /2013/10/20/doch-kein-actionfilm-bikes-vs-cars-auf-kickstarter/ /2013/10/20/doch-kein-actionfilm-bikes-vs-cars-auf-kickstarter/#respond Sun, 20 Oct 2013 18:17:25 +0000 /?p=3781 Wer beim neuesten Projekt des schwedischen Filmemachers Fredrik Gertten an ein Horror-Actionmovie denkt, bei dem sich Außerirdische verschiedener Provenienz auf genau so kreative wie blutige Art und Weise gegenseitig massakrieren, dem muss aufgrund der übermächtigen Punzierung des X vs. Y Titelschemas durch Hollywood wohl verziehen werden. Womöglich sind solche Assoziationen ja auch durchaus gewollt. Um Bikes vs. Cars abschließen und veröffntlichen zu können, wirbt Gertten jedenfalls gerade auf Kickstarter um Untersützung.

Hier der Trailer zum Projekt:

Gertten gehört sicher nicht zu jenen, die bei kritischen Themen verschämt ein Blatt vor den Mund nehmen und möglichst leise sprechen. Sein Film “Bananas!” brachte ihm prompt eine Klage des Obstkonzerns Dole ein. Dabei sollte man meinen, dass gerade dessen Vertreter, mit all ihren mehr oder minder schattigen Verstrickungen in die Politik von “Bananenrepubliken” auf aller Welt, eine recht dicke Schale haben müssten.

Wie dem auch sei, für seinen aktuellen Film hat sich Gertten ein vielleicht etwas weniger handgreifliches (für billige Bananen wird mit erstaunlicher Regelmäßigkeit und Nonchalance gemordet/geputscht) aber durchaus ebenbürtig brisantes Thema gewählt: Die Bevorzugung des Autos im öffentlichen Verkehrsumfeld.

Laut Gertten gibt es einen fortlaufenden Krieg zwischen Fahrrad und Auto. Einen Krieg um die Verteilung von Ressourcen, Nutzungs- und Daseinsberechtigungen im öffentlichen Raum und um Freiheit oder Abhängigkeit. “Jedes Jahr werden hunderte Millionen Dollar investiert, um den Traum von der Freiheit im Auto zu verkaufen.” so Gertten. “Aber Ölpreise und Verkehrskollaps haben Raum geschaffen für eine Fahrradrevolution. Überall sprießen kreative Initiativen aus dem Boden, Politiker und Aktivisten stellen sich dem allmächtigen PKW in den Weg. Lobbyisten der Autoindustrie nehmen immensen Einfluss auf die Stadtplanung. Traut sich die Politik wirklich, diese Vormachtstellung in Frage zu stellen?”

Spannende Fragen, für deren Beantwortung sich unter Umständen auch eine kleine Investition via Kickstarter durchaus lohnen könnte. Schöne Belohungen für die Unterstützerinnen und Unterstützer gibt es dabei natürlich auch. Von der Filmkollektion bis hin zu Fahrradhelmen und Fahrrädern passend zum Film.

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Herbstexkursion der GBW-Burgenland: Schuhe, Mohn und Poldi-Otter /2013/10/16/herbstexkursion-der-gbw-burgenland-schuhe-mohn-und-poldi-otter/ /2013/10/16/herbstexkursion-der-gbw-burgenland-schuhe-mohn-und-poldi-otter/#respond Wed, 16 Oct 2013 16:24:28 +0000 /?p=3766 Es gehört gewissermaßen schon zu den wohl gepflegten burgenländischen Traditionen, dass die Grüne Bildungswerkstatt Burgenland im Rahmen ihrer Herbstexkursion spannende und meist noch unbekannte Eindrücke von Österreich vermittelt. Der diesjährige Ausflug in das Herz des Waldviertels machte diesem Anspruch alle Ehre – gemeinsam geplant und erlebt mit den KollegInnen aus Niederösterreich.

Erste Station der Exkursion war das Schremser Schuh- und Handwerksimperium des Heini Staudinger. Praktischerweise feierte dieser gerade seine alljährliche Hausmesse, ein für die Region durchaus bedeutendes Event, mit umfassenden Informationen rund um Schuhe, Möbel und allerlei Handwerksarbeiten. Gelegenheit zum Einkauf (mit teils erheblichen Messerabatten) fand sich dabei natürlich ebenso, wie die Möglichkeit, allerhand Waldviertler Spezialitäten zu verkosten.

Gerade in Anbetracht dieser sicherlich anstrengenden Tage, mit all ihren unvermeidlichen kleinen und großen organisatorischen Klippen, unzähligen auf persönliche Begrüßung wartenden Gästen, nicht zu vergessen dem beträchtlichen Anteil der Hausmesse am Jahresumsatz, muss um so mehr gewürdigt werden, dass sich Staudinger am Abend mehrere Stunden lang Zeit nahm, um persönlich das Gespräch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Exkursion zu suchen.

Die GEA-Akademie bot der Runde einen gemütlichen Rahmen, in dem auch schwierige Themen, wie zum Beispiel die Lohnsituation in den „Waldviertler“-Werken, oder Produktionsauslagerungen in das Ausland, frei heraus diskutiert werden konnten.

Alles in Allem kann man wohl resümieren, dass der Besuch bei Heini Staudinger das Bild eines nach strengsten Qualitätsmaßstäben arbeitenden Betriebes von mehr als nur regionaler Bedeutung zeichnete. Staudinger ist ein kantig ausgeprägter Charakter mit festen Ansichten und als solcher sicher kein einfacher Arbeitgeber. Die Lebensqualität seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter scheint ihm aber, trotz aller wirtschaftlichen Zwänge, ein ehrliches Anliegen zu sein.

Am zweiten Tag der Reise standen ein Besuch im Naturpark Hochmoor sowie im Waldviertler Kunstmuseaum auf dem Exkursionsplan.

Für einige Besucher aus dem Burgenland bedeutete der Besuch des Schremser Moores mit seinem „Unterwasserreich“ auch eine hochwillkommene Gelegenheit für ein Wiedersehen mit Dr. Monika Hubik, welche vielen ökoaffinen BurgenländerInnen als erfolgreiche Landesgeschäftsführerin der Grünen Burgenland in guter Erinnerung ist.

Sie ließ es sich denn auch nicht nehmen, die 22köpfige Gruppe persönlich durch ihren aktuellen Wirkungskreis zu führen. Sowohl das Informationszentrum selber, als auch die anschließende kurze Wanderung durch das Moor erwiesen sich als ausgesprochen interessant, vor allem aber auch wohltuend für das umweltgeneigte Herz.

Es war erfreulich zu sehen, wie nach Jahrhunderten des schonungslosesten Raubbaues gezielte Schritte gesetzt werden, um eine natürliche Regeneration und Erholung der Natur zu ermöglichen. Auch wenn dieser Vorgang noch lange dauern wird, vor allem wenn man in Betracht zieht, dass Torfschichten mit der gigantischen Geschwindigkeit von einem Millimeter pro Jahr wachsen!

Den Putzigkeitsfaktor der Otterfütterungen im Gehege des Unterwasserreichs zu übertreffen dürfte, nebenbei bemerkt, den meisten anderen Einrichtungen in Österreich ziemlich schwer fallen. Jungotterdame „Poldi“ war jedenfalls ganz unzweifelhaft ein besonderer Star des Tages. Im Zoobetrieb des Unterwasserreichs Schrems werden verlassene oder durch Unfälle zu Waisen gewordene Fischotterjunge wie Poldi gerettet, von Hand aufgezogen und anschließend an andere Zoos vermittelt, da eine Auswilderung an Menschen gewöhnter Fischotter leider nicht mehr möglich ist.

Das folgeden Video von Poldi wurde uns dankenswerterweise von Monika Bargmann zur Verfügung gestellt:

Auf Flickr findet sich eine ganze Galerie mit sehr schönen Bildern zur Exkursion von ihr:
http://www.flickr.com/photos/library_mistress/sets/72157636263252223/

Zu guter Letzt sorgte ein Besuch im Kunstmuseum Schrems für den erfrischenden Abschluss des Ausfluges. Das schöne, relativ neue Gebäude präsentiert die ausgestellten Werke in einer sehr angenehmen, aufgeräumten Atmosphäre. Die Führung spannte einen charmanten Bogen aus interessanten Informationen und spassvollem Entdecken.

Einzig die möglicherweise gar zu exklusive Beschränkung auf einen einzigen Künstler (von zugegeben großer lokaler Bedeutung) und sein direktes Umfeld mag vielleicht als Hemmschuh für die Entwicklung des Museums zu einem Anziehungspunkt von gesamtösterreichischer Bedeutung angesehen werden.

Die Situation, dass Lokalmatadoren nur schwer Grenzen gesetzt werden können und diese in ihrer Omnipräsenz gar zu leicht neben möglichen Konkurrenten auch das Publikumsinteresse zu ersticken drohen, kennt man ja auch aus dem Burgenland nur zu gut.

www.w4tler.at/geaneu
www.unterwasserreich.at
http://daskunstmuseum.at

Planung & Organisation: Dagmar Tutschek (GBW Bgld) und Andreas Piringer (GBW NÖ).
Bericht: Wolfgang Kühn.

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Israel verbannt Fluor aus seinem Trinkwasser /2013/10/02/israel-verbannt-fluor-aus-seinem-trinkwasser/ /2013/10/02/israel-verbannt-fluor-aus-seinem-trinkwasser/#respond Wed, 02 Oct 2013 11:18:30 +0000 /?p=3761

Foto von: Lee Brimelow

Nach mehr als 15 Jahren der landesweiten Fluorierung von Trinkwasser hat das Israelische Gesundheitsministerium vor kurzem beschlossen, diese Praxis bis Anfang 2014 vollständig einzustellen. Der Zusatz von Fluor war in dem Land seit 1974 erlaubt und seit 1998 für alle Trinkwasserversorger verpflichtend vorgeschrieben gewesen.

Die Entscheidung des Ministeriums geht auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofes zurück, welcher aufgrund einer Beschwerde engagierter Bürgerinnen und Bürger die gesetzliche Grundlage zur Fluorierung gekippt hatte. Die drei Richter hatten die vorgelegten wissenschaftlichen Beweise für unerwünschte Nebenwirkungen von Fluor im Trinkwasser eingehend geprüft und kamen zu dem Schluss, dass die daraus resultierenden gesundheitlichen Risiken in keinem Verhältnis zum möglichen Nutzen stünden. Zumal die angeblich zahnschützende Wirkung von Fluor mittlerweile auch innerhalb der Mainstream-Wissenschaft stark in Zweifel gezogen wird.

Zu den vom Obersten Gerichtshof Israels als erwiesen angesehenen Nebenwirkungen gehören unter anderem Beeinträchtigungen des IQ, Störungen der Schilddrüsenfunktion, brüchige Knochen und Zähne, sowie verspätet einsetzende Zahnentwicklung bei Kindern und Jugendlichen.

Auch in Österreich kommt die künstliche Fluorierung von Trinkwasser immer wieder ins Gespräch. Unter anderem auch deswegen, weil Fluor als hochgiftiges Abfallprodukt in gängigen chemischen Prozessen anfällt und für die chemische Industrie erhebliche Entsorgungskosten verursacht. Deswegen besteht natürlich ein gewisses Interesse, zumindest einen Teil dieser Abfälle als Trinkwasserzusatz verkaufen zu können. Entscheidungen wie die oben zitierte werden aber hoffentlich dazu führen, dass solche Diskussionen auch hierzulande auf den soliden Boden der Wissenschaft zurückkehren, anstatt den Mythos von Fluor als Zahnschutz weiter zu prolongieren.

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„Goldener Reis“ – ein Paradebeispiel für Skrupellosigkeit? /2013/10/01/goldener-reis-ein-paradebeispiel-fuer-skrupellosigkeit/ /2013/10/01/goldener-reis-ein-paradebeispiel-fuer-skrupellosigkeit/#respond Tue, 01 Oct 2013 09:17:58 +0000 /?p=3754

ecoyou / Pixabay

Vitamin-A Mangel ist, neben anderen Mangelerkrankungen aufgrund unzureichender oder einseitiger Ernährung, ein in Asien und Afrika weit verbreitetes Problem. Die Ernährung vieler Kinder in den „Entwicklungsländern“ ist derart mangelhaft, dass vermeidbare Erblindungen zum traurigen Alltag gehören. Auch die Sterblichkeitsrate von werdenden Müttern ist durch die Fehlernährung deutlich erhöht.

Als Lösung für das Problem wird immer wieder der sogenannte „Goldene Reis“ propagiert, eine gentechnisch veränderte Reissorte, welche deutlich mehr Beta-Karotin produziert als ihre konventionellen Verwandten. Aber kann man die Ernährungsprobleme der Welt tatsächlich mit gelb eingefärbtem Reis lösen? Oder stehen hinter dem Projekt womöglich sogar andere, gar nicht so übermäßig menschenfreundliche Interessen? Kritikpunkte scheint es jedenfalls in ausreichender Zahl zu geben:

Der falsche Reis?
Es gibt im Prinzip zwei große „Familien“ von Oryza Sativa (Reis), nämlich „Japonica“ und „Indica“. Die Unterscheidung zwischen den beiden ist recht einfach, Japonica-Sorten kommen bei uns als „Rundkorn“ bzw. „Mittelkorn“ in den Handel. Sie werden mit dem Kochen wesentlich weicher und klebriger. Wem in der Kindheit öfter mal Milchreis aufgetischt wurde, dem ist Oryza Sativa Japonica nicht unbekannt.

Der sog. Langkorn-Reis (mit all seinen Varianten, vom Hom-Mali über Jasminreis bis hin zum Basmati) bildet die Indica-Familie. In den von Vitaminmangel betroffenen Regionen (hauptsächlich Indien, Sri-Lanka, Bangladesch und die Philippinen) wird praktisch ausschließlich Langkornreis angebaut. Japonica-Reis wächst dort aufgrund der unpassenden Klimabedingungen nur schlecht und würde auch von der Bevölkerung nicht ohne weiteres angenommen.

Dummerweise erwies es sich aber offensichtlich als sehr schwierig, die für „Goldenen Reis“ gewünschten Gene in Indica-Sorten zu transferieren, weswegen die Forscher ihre Bemühungen kurzerhand auf Japonica-Reis verlegten. Die im Feldversuch erprobten Gen-Reis Varianten gehören alle zu dieser Familie. Die wenigen durchgeführten Ernährungsstudien haben ebenfalls auf Japonica-Reis zurückgegriffen. Wer es nicht glaubt, braucht nur einen Blick auf die veröffentlichten Marketingbilder zum Goldenen Reis zu werfen. Gerade wenn der Genreis zwecks Farbvergleich neben herkömmlichen Produkten präsentiert wird, ist der Unterschied offensichtlich. Auf allen Bildern ist definitiv nur gelber Rundkornreis zu sehen.

Zwar gibt es mittlerweile Bemühungen, das Vitamin-A Gen in Indica-Sorten einzukreuzen, diese Sorten existieren aber nur im Labor. Wer erwartet, für die neuen Kreuzungen zumindest schon einmal aussagekräftige Daten zum Gehalt an Beta-Karotin zu finden, wird schnell enttäuscht. Ob es überhaupt je gelingen wird, einen Indica-Reis mit nennenswert erhöhtem Beta-Karotin Anteil im Korn zu kreieren steht offensichtlich noch Jahren der Forschung noch immer völlig in den Sternen.

suman / Pixabay

Haltbarkeit und praktischer Nutzen? Ungeprüft und unbewiesen!
Reis wird als Grundnahrungsmittel verhältnismäßig lange gelagert. In der Regel entweder in Silos, oder in Säcke verpackt in einem Lagerhaus. Auf jeden Fall jedoch so gut wie immer bei normaler Umgebungstemperatur. Wie lange ist das Beta-Karotin unter diesen Bedingungen im Korn haltbar? Vielleicht sollte die Frage allerdings anders lauten: Warum hat bisher niemand die Haltbarkeit überprüft? Was nützt die ganze Entwicklungsarbeit, wenn der Nutzen womöglich schon nach wenigen Wochen Lagerung vollständig verloren geht?

Der für eine Ernährungsstudie an Kindern in China verwendete Reis wurde jedenfalls sofort nach der Ernte bei -70 Grad Celsius eingefroren. Warum dieser Aufwand? Vermutete man etwa im Voraus, dass der Versuch sonst scheitern würde? Ganz nebenbei bemerkt berichten übrigens zahlreiche Quellen, dass alle an der Studie beteiligten chinesischen Wissenschaftler kurze Zeit später entlassen wurden. Angeblich wegen grober Verstöße gegen Dienstvorschriften und Forschungsethik.

Tatsächlich ist völlig unklar, ob die Eltern der beteiligten Kinder wussten, dass es sich bei dem Versuch um die Erprobung eines neuen, gentechnisch veränderten Produktes handelte. Tierfütterungsversuche gab es vor der Erprobung an minderjährigen Chinesinnen und Chinesen offensichtlich auch keine.

Warum überhaupt Genreis?
Gesundheitsgefährdender Vitamin-A Mangel hat eine einzige, klare Ursache: Armut. Bittere, für Europäerinnen und Europäer praktisch unvorstellbare Not. Armut die so groß ist, dass man sich neben einer Hand voll Reis jeden Tag absolut nichts anderes zu Essen leisten kann. Warum gibt man Millionen dafür aus, ein Lebensmittel zu erfinden mit welchem man diesen unmenschlichen Zustand quasi „ruhigen Gewissens“ aufrechterhalten kann?

Ist die Welt wirklich besser geworden, wenn nach wie vor Millionen Menschen (und vor allem Kinder!) tagtäglich nichts anderes zu essen bekommen als blanken Reis? Macht die Frage, ob dieser Reis nun Gelb oder Weiß ist, wirklich den maßgeblichen Unterschied?

Die WHO scheint das jedenfalls anders zu sehen. Tatsächlich hat die Weltgesundheitsorganisation in den letzten Jahren nämlich schon beträchtliche Erfolge bei der Bekämpfung von Mangelkrankheiten in den betroffenen Ländern erzielt. Nicht mit Frankenreis, sondern mit einer Mischung aus Vitaminpräparaten für die Soforthilfe, Aufklärung und Propagation nachhaltiger Anbaumethoden für Gemüse, sowie der Förderung von Landreformen. Gentechnik-Apostel mögen es kaum glauben, aber gerade letztere Maßnahme funktioniert ausgezeichnet.

Gibt man armen Familien ein Stück Land und hilft ihnen mit Saatgut und Know-How, einen eigenen Gemüsegarten zu betreiben, dann ernähren sie sich plötzlich nicht mehr nur von Reis. Die meisten traditionellen Gemüsesorten in Indien, Sri-Lanka, Bangladesch und auf den Philippinen sind im übrigen von Natur aus extrem reich an Vitaminen.

Sofortlösung gegen Vitamin-A Mangel: Fischöl

Um wie viel besser könnte die Situation bereits sein, wenn man die Millionen, welche für genetische Manipulationen an Reis ausgegeben wurden, stattdessen der WHO für ihre nachweislich erfolgreichen Projekte gegeben hätte? Ein kurzer Blick in die jüngere Geschichte mag ebenfalls dabei helfen, die Perspektive ein wenig gerade zu rücken: Im Deutschland der Nachkriegszeit wurde das Problem Vitamin-A Mangel bei Kindern kurzerhand dadurch aus der Welt geschafft, dass in den Schulen regelmäßig Lebertran verabreicht wurde. Vielleicht für manche nicht sehr „gschmackig“, vor allem wenn das Fisch-Öl schon etwas älter ist, aber kostengünstig und 100% effizient.

Eine Brechstange für die Gentechnik als wahres Motiv?
Der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ist in praktisch ganz Asien (genau so wie in Europa) ein extrem heikles Thema. Die Menschen sind stolz auf ihre hochentwickelte Esskultur und die traditionellen Produkte ihrer Länder. Agro-Konzerne wie Monsanto haben es auf diesen Märkten daher verhältnismäßig schwer und müssen oft mit heftigem Gegenwind kämpfen.

Zieht man alle oben genannten Argumente in Betracht, dann bleibt für die Frage nach dem Warum eigentlich nur eine Vermutung übrig: Das Projekt „Goldener Reis“ soll dazu dienen, gentechnisch verändertes Saatgut über ein vorgeblich menschenfreundliches Vorhaben in den Markt zu hebeln und Salonfähig zu machen. Dass die versprochene Hilfe für die von Vitaminmangel betroffenen Menschen dabei höchstwahrscheinlich von vornherein auf der Strecke bleibt, scheint zweitrangig zu sein.

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Fracking: Studie belegt Trinkwassergefährdung! /2013/09/29/fracking-studie-belegt-trinkwassergefaehrdung/ /2013/09/29/fracking-studie-belegt-trinkwassergefaehrdung/#respond Sun, 29 Sep 2013 16:48:07 +0000 /?p=3750

By: greensefa

Trinkwasserbrunnen in der Nähe von „Fracking“-Anlagen sind einer erhöhten Gefahr der Verunreinigung mit Erdgas ausgesetzt. Zu diesem Schluss kam eine Studie der Duke-University in den USA.

Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 141 Wasserproben aus dem Nordosten Pennsylvanias. Mit erschreckenden Ergebnissen: Proben aus Brunnen mit weniger als einem Kilometer Abstand zu Fracking-Bohrungen enthielten einen gefährlichen Mix aus Methan, Ethan und Propan.

Die Methankonzentrationen waren im Durchschnitt sechs mal höher, jene von Ethan überstiegen normale Werte sogar um das 23fache. Propan wurde in zehn verschiedenen Proben nachgewiesen, von denen jede einzelne aus einem Brunnen in unmittelbarer Nähe der Erdgasförderungen lag.

Laut den Experten gibt es in der Region keine biologische Quelle, welche für die Ethan und Propan Verunreinigungen verantwortlich sein könnte. Damit bleibt als Ursache für die Kontamination nur die Erdgasgewinnung mittels Fracking. Weitere Beweise dafür lieferte auch die Isotopen-Zusammensetzung der gefundenen Gase.

Das in die Brunnen eindringende Gas stellt dabei nicht nur eine Gesundheitsbelastung für die Anwohnerinnen und Anwohner dar, es bedroht vor allem auch das Leben der Menschen. Nur all zu leicht können sich in Brunnen, Wasserreservoirs und Kellern durch das Fracking explosionsfähige Gemische bilden.

Bedenkt man, was für Großeinsätze selbst geringe Mengen austretenden Erdgases zurecht immer wieder auslösen, stellt sich in logischer Folge die Frage, in wie weit Fracking in bewohnten oder siedlungsnahen Gebieten (als z.B. ganz Österreich) allein aus Sicherheitsgründen überhaupt in Frage kommen kann. Wenn der Wasserhahn erst einmal brennt, dürfte es für eine Umkehr jedenfalls zu spät sein.

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Mobilitätsbarrieren auf dem Land, Nachlese /2013/09/26/mobilitaetsbarrieren-auf-dem-land-nachlese/ /2013/09/26/mobilitaetsbarrieren-auf-dem-land-nachlese/#respond Thu, 26 Sep 2013 05:40:08 +0000 /?p=3361 Am 13.09.2013 veranstalteten die Grünen SeniorInnen Burgenland, gemeinsam mit der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland, der Grünen Wirtschaft Burgenland und den Grünen SeniorInnen Österreich einen äußerst informativen “Verkehrszirkus” in Jennersdorf.

Bereits die Auftaktveranstaltung des Abends, mit einleitendem Musikprogramm und kurzen Ansprachen/Deklarationen auf dem Platz vor der Jennersdorfer Stadtpfarrkirche traf auf erstaunlich reges Interesse und kann (für Jennersdorfer Verhältnisse) als gut Besucht bezeichnet werden. Offensichtlich trifft das Thema Mobilität also einen Nerv bei den Menschen.

Die eigentlichen Vorträge, mit anschließender Diskussion, steigerten diesen Eindruck noch einmal. Der Vortragsraum in der Jennersdorfer Arche wurde tatsächlich bis auf den letzten Platz gefüllt.

Mit verantwortlich dafür dürfte natürlich auch die hochkarätige Besetzung des Podiums gewesen sein. So trugen neben Harald Frey, Verkehrsexperte an der TU Wien und Schüler des in Österreich doch sehr bekannten Mobilitätskritikers Dr. Hermann Knoflacher, unter anderem auch Markus Ehrenpaar vom steirischen Naturschutzbund und die Umweltsprecherin der Grünen und Abgeordnete zum Nationalrat Christiane Brunner ihre Ansichten zum Thema Mobilität und öffentlicher Verkehr im ländlichen Raum vor.

Irmgard Seidler, Obfrau der Grünen SeniorInnen Burgenland zu den Schlussfolgerungen aus der Veranstaltung:

Ausstieg aus dem Verkehrszirkus
Der Ruf nach Mobilität

Eine Herausforderung für Politik, Wirtschaft und Industrie
Wie kaum eine Generation der SeniorInnen vor uns sind wir MOBIL und AKTIV. Auf dem Land sind wir, mangels eines ordentlichen, verlässlichen öffentlichen Verkehrsnetzes, per Automobil unterwegs. Anders geht es kaum, besonders im Burgenland, das den Spitzenmeister im Individualverkehr stellt; eben wegen des beschriebenen Mangels. Der Kostenfaktor Automobil ist zu hoch. Noch dazu besteht jetzt schon für viele der älteren Generation eine Abhängigkeit von auto-fahrenden Kindern, Enkeln, Freunden und Nachbarn. Garantie auf diesen Transport gibt es nicht.

Und demnächst kommen auch wir, die wir gewohnt sind, MOBIL und AKTIV zu sein, in die Situation von Bittstellern. Wir alle, die fernab von Bahn und Zubringer wohnen, haben dieselben Aussichten, wir sitzen sozusagen im selben Boot. Wenn es uns nicht gelingt, das gegenwärtig verkehrsmäßig durchlöcherte System zu ändern, oh je, dann seh‘ ich – bleibe die Farbe ungenannt – Trübsal voraus: Ich sehe uns gestrandet im Verkehrszirkus, vorzeitig und unfreiwillig, einige von uns jetzt schon, viele mehr später.

Real betrachtet, sind doch alle gegenwärtig gehandelten Angebote für uns auf dem Land keine wirkliche Lösung, nicht wert als Plan bezeichnet zu werden: Hier ein Jugendtaxi, da ein Generationentaxi, dort ein Dorf-shuttle, Pendlerpauschalen. Was soll das?

Warum wir alle noch lange, lange an das Auto und den Individualverkehr gebunden bleiben sollen, ist doch klar:
Sekundär gilt es zu schützen: die Öl- und Gasquellen, die Bohrtürme, die Überlandleitungen, die Raffinerien, die Plastikindustrie, die Aktienmärkte, die Öl- und Gaslieferanten und Händler, die Tankstellen, die Auto- und Teilelieferanten, die Zubehör-Hersteller, die Straßenbauindustrie, die Clubs, etc. etc.

Primär geht es denen um die damit verbundene MEGA-MACHT, die damit verbundenen MEGA-PROFITE.

Weil Politik und Industrie – noch – so eng verstrickt sind, hat dieser Kampf um den Ausstieg aus dem Individualverkehr baldigst zu beginnen, besonders auf dem Land.

Nr. 1 Die wohldurchdachten Pläne eines Europa-verbindenden Bahnnetzes gilt es durchzusetzen, nicht rigide und autoritär, sondern flexibel. Auf umweltschonende Weise muss solches durch das Land geführt werden.

Nr. 2 Dieses geplante Europa-verbindende Bahnnetz braucht Ab- und Zufahrtsstrecken zu uns auf die Dörfer. Der Weg vom Haus zur Bahn muss kurz sein, bequem erreichbar, was immer das Terrain verlangt.

Unserer Zeit gerecht brauchen wir eine nahtlose Vernetzung aller Verkehrssysteme, basierend auf technisch hocheffizienten Antriebstechnologien.

Ergänzend dazu Komponente aus der Raumplanung:

Nr.3 Mikromobilität muss gefördert werden. Kurze Wege zur Nahversorgung, die auch für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer gut erreichbar ist. Damit Stärkung der Gemeinde nach innen wie nach außen.

Nr.4 Stärkung der lokalen Infrastrukturen durch ein sozial gerechtes Verkehrssystem, das den Bedürfnissen von Menschen jedes Alters gerecht wird. Arbeitsplätze im Ort, Aufrechterhaltung von Nahversorgung, Schulen, sozialen und kulturellen Einrichtungen

Diese 4 Punkte sind wichtiger als Investitionen in fossil basierende schnelle Verkehrsinfrastrukturen.

Verfasst: Irmgard Seidler GPlus Grüne 55+ Burgenland
Ergänzt: Dipl.-Ing. Dr.techn. Harald Frey TU Wien Inst. für Verkehrswissenschaften Verkehrsplanung und Verkehrstechnik
September 2013

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Kleinstkredite: Schmutziges Geschäft mit der Armut? /2013/09/10/kleinstkredite-schmutziges-geschaeft-mit-der-armut/ /2013/09/10/kleinstkredite-schmutziges-geschaeft-mit-der-armut/#comments Tue, 10 Sep 2013 12:35:12 +0000 /?p=3355

Foto von: Mark

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk äußerte der Soziologe Philip Mader erhebliche Zweifel an der Tauglichkeit von „Mikrokrediten“ als Mittel im Kampf gegen die weltweite Armut. Helfen die Kleinstkredite dabei, lokale Entwicklung in den ärmsten Länder der Welt zu fördern? Stärken sie die gesellschaftliche Position (und damit auch die Rechte) von Frauen? Oder sind sie doch nur ein weiteres gutes Geschäft für internationale Finanzjongleure?

Laut Mader, der am renommierte Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung tätig ist, führen Mikrokredite vor allem zu einer Finanzialisierung der Armut. Aus der Not wirtschaftlich benachteiligter Menschen wird ein gewinnträchtiges Geschäft.

Tatsächlich dürften allein schon die nackten Zahlen zum Markt des „kleinen Geldes“ so manche Augenbraue hochgehen lassen: Weltweit sind demnach nämlich rund 90 Milliarden Dollar in Form von Mikrokrediten in Umlauf. Allein im Jahr 2010 wurden insgesamt mehr als 70 Milliarden Dollar an Krediten vergeben. Mit einem Zinsgewinn für die beteiligten Banken von 20 Milliarden Dollar.

Rund 200 Millionen Menschen sind weltweit Kreditnehmer des Systems. Rechnet man deren Familienangehörige (welche ja oft von einem einzigen Ernährer oder einer Ernährerin abhängig sind) hinzu, dann wurde innerhalb weniger Jahre rund eine Milliarde Menschen direkt oder indirekt zu Schuldnern internationaler Bankenkonzerne gemacht.

Weltmarktführer im Mikrofinanzinvestment sind die Citigroup und die Deutsche Bank. Hinzu kommt eine ganze Reihe kleinerer Investmentgesellschaften, welche in der Regeln eines gemeinsam haben: Ihr Firmensitz befindet sich in Steueroasen wie Luxemburg oder auf den britischen Kanalinseln. Lauter selbstlose Altruisten? Wie sehr die Deutsche Bank am Wohl der Menschen interessiert ist, sieht man ja an ihrem Verhalten in der Banken- und Eurokrise. Blühende Landschaften allerorten…

Neben der Tatsache, dass offensichtlich wieder einmal mit der Armut kräftig „Geschäft gemacht“ wird, erscheint aber vor allem bemerkenswert, dass es tatsächlich nicht einmal wissenschaftlich haltbare Beweise für die Wirksamkeit von Mikrokrediten zur Wachstums- und Entwicklungsförderung zu geben scheint.

Foto von: Tom Caswell

Tatsächlich fördern die Darlehen laut Mader vor allem die lokale Konkurrenz. Die Nischen, welche sich den Schuldnern mit ihrem neuen Geld eröffnen, sind ja bereits seit langem besetzt. An Näherinnen, Gemüsehändlerinnen oder Rikschafahrern herrscht in Wirklichkeit in keinem Land der Welt ein Mangel. Die neu auf den Markt drängende Konkurrenz hat daher vor allem einen Effekt: Fallende Preise und damit sinkende Lebensstandards für alle Beteiligten.

Verstärkt wird diese Auswirkung noch durch den extrem hohen Druck, welchem die Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer ausgesetzt sind. Für europäische Ohren mögen sich fünfzig Euro für eine Nähmaschine nicht nach sehr viel anhören. In Bangladesch ist das aber schon eine beträchtliche Summe. Hinzu kommen die hohen Zinsen, in manchen Fällen bis zu 200%. Alles in allem belaufen sich die Rückzahlungen damit leicht auf mehr als ein volles Jahreseinkommen, was in Europa äquivalent einer Verschuldung von rund 20.000 Euro entsprechen würde.

Unter dieser Last arbeiten die Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer häufig 12 bis 14 Stunden pro Tag und nehmen auch unter Wert bezahlte Aufträge an. Wenn ein Mikrokredit nicht mehr zurückbezahlt werden kann, kommt es laut Mader schon einmal dazu, dass die Nachbarn das Haus einer Familie abreißen und als Baumaterial verkaufen um die Schulden zu decken. Schließlich befinden sich ja alle zusammen in der gleichen Kreditgruppe, ein Ausfall hätte also womöglich negative Auswirkungen auf die eigene Kreditwürdigkeit.

Anstatt eine Chance auf faire, gleichberechtigte Wirtschaftsbeziehungen mit den reicheren Ländern der Erde zu bieten, scheinen Mikrokredite gerade die ärmsten Menschen also eher in einen erbarmungslosen Konkurrenzkampf um die ewig gleichen abgenagten Knochen zu jagen. Maders Kritik erscheint substanziell und nachvollziehbar. Sie sollte deshalb dringendst zum Anlass genommen werden, bestehende Systeme eine kritischen Prüfung zu unterziehen und vor allem die Rolle internationaler Finanzinstitute in der „Entwicklungshilfe“ zu hinterfragen.

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Newsletter der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland | 06.09.2013 /2013/09/09/newsletter-der-gruenen-bildungswerkstatt-burgenland-06-09-2013/ /2013/09/09/newsletter-der-gruenen-bildungswerkstatt-burgenland-06-09-2013/#respond Mon, 09 Sep 2013 17:28:33 +0000 /?p=3353 VERKEHRSZIRKUS – Mobilitätsbarrieren auf dem Land

Keine Bahnverbindung, nur drei Buslinien mit insgesamt vier Haltestellen: Die burgenländische Freistadt Rust führt die Liste der am schlechtesten öffentlich erreichbaren Bezirkshauptstädte Österreichs
mit klarem Vorsprung an. Es folgen Güssing und – auf Platz vier – Oberpullendorf. Von 18 als besonders schlecht erreichbar eingestuften Bezirkshauptstädten liegen fünf im Burgenland.

Irmgard Seidler, Obfrau 55plus: “Wie kaum eine Generation der SeniorInnen vor uns, sind wir MOBIL und AKTIV. Aber: Auf dem Land sind die Wege zu lang, die verlässlichen, sauberen öffentlichen Verkehrsmittel zu wenige.
Der Verkehrsclub Österreich warnt in seiner jüngsten Studie vor “Mobilitätsarmut”, die – in Kombination mit zunehmender Zersiedelung – vor allem uns ältere Menschen trifft, die nicht mehr Auto fahren wollen oder können.
Ohne eine öffentliche Mobilitätsoffensive auf dem Land sind wir gestrandet im Verkehrszirkus, vorzeitig und unfreiwillig. Die gut durchdachten Pläne eines Europa verbindenden Bahnnetzes gilt es daher konsequent durchzusetzen. Eine bequeme, technisch leicht mögliche Anbindung von der Haustür bis zum Bahnhof, sowie Verbindungen von Haustür zu Haustür, schließen die Lücke zu einem gesunden Verkehrskreislauf.

Die Grünen 55plus fordern einen “Generalverkehrsplan” für öffentliche Mobilität – und verschaffen sich lautstark Gehör: Mit einem “Verkehrszirkus” am Freitag, den 13.09. im südlichsten Bezirk des Landes.

Fr. 13.09. | 17:00 | Jennersdorf

Über umweltverträgliche und zukunftsweisende Konzepte diskutieren:

  • NRAbg. Christiane Brunner (Grüne Umweltsprecherin)
  • Harald Frey (Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, TU-Wien)
  • Markus Ehrenpaar (Geschäftsführer Naturschutzbund Steiermark)
  • Norbert Leitner und Helga Morocutti (ExpertInnen für E-Mobilität)

Moderation: Thomas Waitz (Grüne Steiermark). Einen Kommentar aus ihrer praktischen Arbeit auf Bundes- und Europaebene senden NRAbg. Gabi Moser und Eva Lichtenberger, MEP.

17:00 – 17:45 “Verkehrszirkus” auf dem Mutter-Teresa Platz
anschließend Biobuffet im Burgenlandhof
19:30 – 21:00 Podiumsdiskussion in der Arche, Hauptplatz 2

Grüne SeniorInnen Österreich und Grüne 55plus Burgenland in Kooperation mit Grüner Bildungswerkstatt und Grüner Wirtschaft Burgenland.
http://seniorinnen.gruene.at |
http://seniorinnen.gruene.at/burgenland | www.bgld.gbw.at | www.gruenewirtschaft.at/bgld

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme !



HEISSE HERBSTTERMINE

Fr. 13.09. Jennersdorf: Mobilitätsbarrieren im Hinterland
Aktionsnachmittag, Kundgebung und Podiumsdiskussion.
Grüne 55plus in Kooperation mit Grüner Bildungswerkstatt und Grüner Wirtschaft Burgenland.
17:00 “Verkehrszirkus”, Kundgebung am Mutter-Teresa Platz , 19:30 Podiumsdiskussion, Arche Jennersdorf.

Sa. 21.09. Ritzing : “Mama Illegal” – Ein Film von Ed Moschitz (Österreich 2012)
Grüne Bildungswerkstatt zu Gast bei den Kulturtagen Ritzing. Filmvorführung & Diskussion, Leitung: Dagmar Tutschek.
Infos zum Film: www.mamaillegal.com
Alte Schule Ritzing, Hauptstraße 4. Beginn 19:30.


Sa. 05.- So. 06.10.  Schrems / Waldviertel: Herbstexkursion der Grünen Bildungswerkstatt – noch Restplätze frei !
Beflügelt durch die positive Resonanz des letzten Jahres, veranstalten wir auch heuer wieder eine zweitägige Exkursion.
Ziel ist diesmal das Waldviertel, mit einer spannenden Mischung aus Natur (UnterWasserReich im Naturpark Hochmoor), Kultur (Kunstmuseum Schrems) und Wirtschaft (Besuch bei Heini Staudinger und Besichtigung der Waldviertler Schuhwerkstatt).

Organisation: Dagmar Tutschek (GBW Bgld) und Andreas Piringer (GBW NÖ).
Anmeldung & nähere Infos: [email protected]
Wir freuen uns auf ein erholsames Wochenende nach einem hoffentlich fulminanten, gemeinsamen Wahlerfolg


NACHLESE: GRÜNE SOMMERAKADEMIE 2013

Das diesjährige Thema “Burn Out? Slow Down! – Zeit für eine radikale Wende” war eine Übung in Slow Politics – gegen den Aktionismus aktueller Politik. Spannendes dazu findet sich auf unserer Website:
www.gbw.at/oesterreich/schwerpunkt/sommerakademie.html

  • Julia Seewald hat die Vorträge von Tomáš Sedláček, Beate Großegger, Andreas Novy und Peter Heintel zusammengefasst.
  • Im Laufe der nächsten Woche werden auch die Videos zu den Vorträgen auf dieser Seite abrufbar sein.
  • Die Zeitung der Kinder-Sommerakademie gibt es schon jetzt als pdf.
  • Ebenfalls auf der Website sind die Infos über die Europäische Bürgerinitiative “Stoppt den Ökozid in Europa” und Unterschriftenlisten zum Ausdrucken.

Wir wünschen viel Vergnügen beim Nachlesen. Die nächste Grüne Sommerakademie findet voraussichtlich wieder in Goldegg statt, vom 22. bis 24. August 2014.


PLANET BURGENLAND


Die Onlinezeitung der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland :
www.planet-burgenland.at |  Redaktion, Infos & Kontakt : [email protected]

MITGLIED WERDEN

Und wenn Euch unsere Arbeit gefällt: Eine Mitgliedschaft bei der Grünen Bildungswerkstatt zahlt sich immer aus !

www.bgld.gbw.at/burgenland/ueber-uns/mitglied-werden.html


TERMINE & MEHR : www.bgld.gbw.at

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Japan stoppt Unterstützung für HPV-Impfung /2013/09/03/japan-stoppt-unterstuetzung-fuer-hpv-impfung/ /2013/09/03/japan-stoppt-unterstuetzung-fuer-hpv-impfung/#respond Tue, 03 Sep 2013 18:52:53 +0000 /?p=3347

DeltaWorks / Pixabay

Im Angesicht zahlreicher Beschwerden über Nebenwirkungen hat die Japanische Regierung ihre bisherige Unterstützung für Impfungen gegen das Humane Papillomavirus zurückgezogen.

Bisher waren die Impfungen in Japan vom Staat massiv beworben worden. Als Ergebnis der Impfkampagnen wurden mehr als drei Millionen Japanerinnen und Japaner gegen HPV geimpft. In der Folge musste die Regierung nun mehr als 2000 Berichte über erhebliche Nebenwirkungen und Impfschäden zur Kenntnis nehmen.

Die Folgen reichten dabei von lang anhaltenden Schmerzen und Taubheitsgefühlen bis hin zu Unfruchtbarkeit und Lähmungen.

Betroffen sind die Impfstoffe „Gardasil“ von Merck und „Cervarix“ von GlaxoSmithKline. Zwar werden die Impfungen nicht verboten und können von Ärzten nach wie vor kostenlos verabreicht werden, Patientinnen und Patienten müssen aber zuvor darüber aufgeklärt werden, dass die Regierung die Impfung nicht mehr für empfehlenswert hält und vor den Nebenwirkungen warnt.

Eine bereits 2011 im Magazin „Annals of Medicine“ veröffentlichte Studie der Universität von Britisch-Kolumbien hatte ebenfalls zahlreiche, äußerst gravierende Nebenwirkungen und Risiken bei der Anwendung von Gardasil gefunden.

Einige Kernergebnisse der Untersuchung lauteten:

1) Die Wirksamkeit von HPV-Impfungen in der Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs wurde nie nachgewiesen, eine gründliche Evaluierung der Impfrisiken blieb aus.

2) Die weltweiten Impfkampagnen mit HPV-Impfstoffen machen weder aus medizinischer noch ökonomischer Sicht Sinn. Es gibt keinen Nachweis dafür, dass die Impfungen eine Reduktion der Krebsraten unter jenes Niveau erreichen können, welches mit regelmäßigen Abstrichuntersuchungen (ohne Impfrisiko) gewährleistet ist.

3) Die Liste der mit HPV-Impfungen in Zusammenhang gebrachten Nebenwirkungen inkludiert Todesfälle, Paralysen, Gesichtslähmungen, Autoimmunerkrankungen, Thrombosen und Embolien.

4) Da die Impfung weltweit propagiert wird, steht die Gesundheit unzähliger Menschen auf dem Spiel, ohne dass dem nachweisbare Vorteile gegenüberstehen würden.

In Anbetracht dieser Tatsachen forderten die Autoren der Studie dringend dazu auf, zu einem strikteren, evidenzbasierenden Ansatz zurückzukehren, welcher eine ausbalancierte und objektive Bewertung von Risiken und Nutzen der Impfungen für die Patientinnen und Patienten erlaubt.

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Bio-Nahrung ist reicher an Vitaminen und Nährstoffen /2013/09/02/bio-nahrung-ist-reicher-an-vitaminen-und-naehrstoffen/ /2013/09/02/bio-nahrung-ist-reicher-an-vitaminen-und-naehrstoffen/#respond Mon, 02 Sep 2013 12:24:59 +0000 /?p=3342

Foto von: essie

Lebensmittel ohne gentechnisch veränderte Bestandteile, ohne Pestizide und Herbizide, sind besser für die Umwelt und für unsere Gesundheit. So viel ist heutzutage weitestgehend unumstritten. Wenn es um den Gehalt an Nährstoffen geht, werden konventionelle Produzenten allerdings nicht müde, zu behaupten ihre Produkte wären gleichwertig.

Wenn man Kühe permanent in einem Stall hält (bestenfalls mit ein paar Quadratmetern „Gefängnishof“ im Freien) und sie mit Maissilage füttert, liefern sie also genau die gleiche Milch, wie ihre Verwandten auf der chemiefrei gepflegten Weide oder Hochalm? Bewegung, Sonnenschein und Futterzusammensetzung, alles „wurscht“? Der Hausverstand legt eine andere Vermutung nahe. Die Wissenschaft zum Glück auch.

Gerade die Milchwirtschaft ist ein gutes Beispiel dafür, wie gravierend der Unterschied im Endergebnis sein kann. Egal ob in Österreich, in Italien oder in Griechenland. Egal ob die Milch von Schafen, Ziegen oder Kühen untersucht wurde, das Ergebnis war immer konsistent: Bio-Milch hat, gerade was die enthaltenen Fette angeht, eine völlig andere Zusammensetzung als ihr agrarindustrielles Pendant.

Foto von: gravitat-OFF

Milch und Käse aus Bio-Produktion weisen unter anderem erheblich höhere Anteile an konjugierter Linolsäure, sowie an Omega3-Fettsäuren auf. Als Hauptursache für den Unterschied nennen die Autorinnen und Autoren der einzelnen Studien ziemlich einhellig die weit auseinandergehenden Fütterungspraktiken der beiden Produktionsmethoden.

Hält man Schaf, Ziege und Rind konventionell, also so, wie es unsere Vorfahren bis vor wenigen Jahrzehnten ausschließlich getan haben, erhält man wertvolle, gesundheitsfördernde Nahrung. Aus Massentierhaltung mit Mais, Soja und Getreide, dem Fastfood-Äquivalent der Pflanzenfresser, eher nicht.

Die Differenzen beschränken sich aber nicht nur auf Nahrung tierischen Ursprungs. In einer Studie der Universität von Kalifornien wurden beispielsweise Tomaten über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg miteinander verglichen und auf ihren Gehalt an Flavonoiden hin untersucht. Das Ergebnis: Bio-Tomaten enthielten zwischen 79 und 97 Prozent mehr der wertvollen, gegen freie Radikale im Körper wirksamen Pflanzenstoffe.

Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte aus Bio-Produktion leisten also definitiv nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz, sondern sind auch nachweisbar Nahrhafter.

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„Was uns Glücklich macht“ – Auf der Suche nach dem echten Wohlstand /2013/08/20/was-uns-gluecklich-macht-auf-der-suche-nach-dem-echten-wohlstand/ /2013/08/20/was-uns-gluecklich-macht-auf-der-suche-nach-dem-echten-wohlstand/#respond Tue, 20 Aug 2013 14:37:16 +0000 /?p=3310 Am 14.8.2013 lud die Grüne Bildungswerkstatt Burgenland, in Kooperation mit der Grünen Wirtschaft Burgenland, den Grünen SeniorInnen Burgenland und der Friedensburg Schlaining zu einem Diskussionsabend ein. Thema der Veranstaltung war die „Suche nach Glück und Wohlstand jenseits des Bruttonationalproduktes“.

Hier ein paar kurze Ausschnitte aus der Einleitung zur Diskussion:

Dem angeregten Gespräch im Anschluss stellte sich eine illustre Runde von Expertinnen und Experten am Podium:

  • Regisseur Harald Friedl (Filmemacher, Musiker und Schriftsteller)
  • Angelika Hagen (Musikerin, Ethnologin, Protagonistin der Sozialkapitalforschung)
  • Elias Bierdel (Journalist, Menschenrechtsaktivist, Sprecher des Österreichischen Studienzentrums für Frieden & Konfliktlösung)
  • Birgit Polster (Geschäftsführende Gesellschafterin Acctus Personalberatung)

Die Moderation hatte Gerhard Schumacher (Landessprecher der Grünen Wirtschaft Burgenland) übernommen.

Der gesamte Abend (mit Ausnahme des präsentierten Filmausschnittes) wurde mitgeschnitten und steht zum Nachhören bereit:

Audiodatei herunterladen

Zur Einstimmung auf das Gespräch zeigte Harald Friedl einen kurzen Ausschnitt aus seinem Film „What happiness is“, in dem er eine Gruppe von Forschern im Himalaya-Staat Bhutan bei der Ermittlung des „Bruttonationalglücks“ begleitet.

Foto von: amanderson2

Geprägt wurde dieser Begriff ja schon 1979 durch Jigme Singye Wangchuck, den damaligen Herrscher des Königreiches Bhutan. Er hatte damit auf die Interviewfrage eines indischen Journalisten nach dem Bruttonationalprodukt Bhutans gekontert und gemeint, dass er sich viel eher einer Wirtschaftsentwicklung verpflichtet fühle, welche auf die einzigartige Natur und Kultur seines Landes Rücksicht nehme.

Mit insgesamt rund 1000 Fragen, welche jedem Interviewpartner auf der acht Monate dauernden Reise durch das Land gestellt werden, versuchen die Beamten des Ministeriums für Glück und Zufriedenheit, die Bedürfnisse der rund 700.000 Einwohnerinnen und Einwohner Bhutans zu ermitteln.

Dass der Film neben diesen weltweit wohl einzigartigen Vorgängen auch noch quasi im Vorbeigehen die berauschend schönen Natur- und Gebirgslandschaften im „Land des Donnerdrachen“ nicht zu verbergen vermag, macht ihn zu einem gleichermaßen intellektuellen wie optischen Vergnügen.

Aus dem Film, sowie den Vorstellungen und Statements der einzelnen Podiumsmitglieder entwickelte sich in der Folge eine äußerst lebhafte, aber im Grundtenor durchwegs positive Debatte.

Trotz der sehr effektiven Gestaltung des Diskussionsablaufes durch Moderator Gerhard Schumacher und einer großzügigen Überziehung des ursprünglich vorgesehenen Zeitrahmens für die Veranstaltung musste im Endeffekt doch leider abgebrochen werden, bevor endgültig alle Fragen und Beiträge der über einhundert Besucherinnen und Besucher gehört und beantwortet werden konnten.

Allein daraus lässt sich aber schon erkennen, wie groß das Interesse der Menschen an Alternativen zu Turbokapitalismus und Befriedigung mittels Konsum geworden ist.

V.l.n.R.: Harald Friedl, Birgit Polster, Elias Bierdel, Gerhard Schumacher und Angelika Hagen.

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Im Bett mit Monsanto: Skandal um die Rolle Deutschlands bei der europaweiten Zulassung von Glyphosat /2013/08/14/im-bett-mit-monsanto-skandal-um-die-rolle-deutschlands-bei-der-europaweiten-zulassung-von-glyphosat/ /2013/08/14/im-bett-mit-monsanto-skandal-um-die-rolle-deutschlands-bei-der-europaweiten-zulassung-von-glyphosat/#comments Wed, 14 Aug 2013 12:58:25 +0000 /?p=3298

Foto von: Donna Cleveland

Eine unlängst im “Journal of Environmental and Analytical Toxicology” veröffentlichte Studie liefert äußerst verstörende Hinweise darauf, dass Behörden der Bundesrepublik Deutschland zugunsten von Monsanto und anderen Herstellern von Glyphosat basierten Herbiziden Untersuchungsergebnisse falsch bewertet oder gar “geschönt” haben könnten.

Kern der Studie mit dem Namen “Teratogenic Effects of Glyphosate-Based Herbicides: Divergence of Regulatory Decisions from Scientific Evidence” ist eine 1998 von deutschen Behörden präsentierte Auswertung einer Reihe von Sicherheitsstudien zu Glyphosat, welche bis in die 1980er Jahre zurückreichten. Die deutsche Bundesregierung behauptete damals, die Forschungsergebnisse würden beweisen, dass Glyphosat kein Teratogen wäre, also keine negativen Auswirkungen auf die Fortpflanzung bzw. die embryonale Entwicklung hätte.

Diese Aussage steht in krassem Widerspruch zu den Ergebnissen neuerer Untersuchungen, etwa einer Studie aus dem Jahr 2010, welche sehr wohl Missbildungen bei Embryos von Xenopuy laevis (Krallenfrosch) sowie Hühnern nachwies. Die aktuellen Erkenntnisse wurden sowohl von der deutschen Agentur für Ernährungssicherheit, als auch von diversen industrie-gesponserten Magazinen in Zweifel gezogen, wobei sich die Kritiker unter anderem immer wieder auf die Bewertung aus dem Jahr 1998 beriefen.

Es war also wohl naheliegend, die damaligen Ergebnisse der deutschen Bundesregierung einer objektiven, unabhängigen Überprüfung zu unterziehen. Das Ergebnis dieser Überprüfung könnte allerdings hohe Wellen schlagen: Die beteiligten Wissenschaftler kommen nämlich zu dem Schluss, dass die damaligen Studien in Wirklichkeit sehr wohl Beweise für die Teratogenität von Glyphosat lieferten. “Nichtsdestotrotz entschieden sich deutsche und EU Behörden in ihrer Einschätzung der Ergebnisse, das Risiko herunterzuspielen und in der Folge unsichere Grenzwerte für die zulässige Tagesdosis Glyphosat festzusetzen” so die Autorinnen und Autoren des Papiers.

Im Detail enthüllen die Forscher einen veritablen Skandal, welcher aufzeigt, wie Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt, offensichtlich als Folge intensiven Industrielobbyings , die Menschheit über Jahrzehnte gefährlichen Konzentrationen eines Giftes ausgesetzt haben, welches laut Erkenntnissen argentinischer Wissenschaftler schreckliche Missbildungen (vor allem Microzephalie) bei ungeborenen Menschen verursachen kann.

Die Studie steht im Volltext auch online kostenlos zur Verfügung:

http://www.omicsonline.org/2161-0525/2161-0525-S4-006.php?aid=7453

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Philippinen: Kleinbauern und GMO-Gegner vernichten “Golden-Rice” /2013/08/12/philippinen-kleinbauern-und-gmo-gegner-vernichten-golden-rice/ /2013/08/12/philippinen-kleinbauern-und-gmo-gegner-vernichten-golden-rice/#respond Mon, 12 Aug 2013 15:17:42 +0000 /?p=3293

Ernährt die halbe Welt: Die Reispflanze
Foto von: Mark Mrwizard

Auf den Philippinen haben Bauern, gemeinsam mit zwei Anti-GMO Organisationen, ein 800 Quadratmeter großes Feld mit experimentell angebautem Frankenreis zerstört.

Der sogenannte “Golden-Rice” wird von Gentechnik-Befürwortern schon seit langem als Musterbeispiel für die Sinnhaftigkeit der genetischen Manipulation von Nahrungspflanzen propagiert. Dank seines veränderten Erbgutes soll er in seinen Körnern zusätzliche Vitamine produzieren und damit den in Asien weit verbreiteten (und oft sogar zur Erblindung führenden) Vitamin-Mangelerscheinungen vorbeugen.

Für die rund 400 lokalen Aktivistinnen und Aktivisten stellt er jedoch eine Bedrohung ihrer Gesundheit, Nahrungssouveränität und Umwelt dar.

Auch im Rest der Welt ist der Genreis alles andere als unumstritten. Kritiker haben beispielsweise angemerkt, dass ein heranwachsendes Kind sage und schreibe 25 Schüsseln voll “goldenem Reis” pro Tag essen müsste, um seinen Bedarf an Vitamin A auch nur annähernd zu decken.

Aber vom Reis alleine kann der Mensch nicht leben…
Foto von: Erik Burton

Das eigentliche Problem liegt schlichtweg darin, dass viel zu viele Menschen auf unserem Planeten tagtäglich nichts anderes zu essen haben als Reis. Es scheint daher berechtigt zu fragen, ob man nicht vielleicht dafür sorgen sollte, dass Kinder in Südostasien gelegentlich etwas Gemüse auf den Teller bekommen (oder einen Löffel Lebertran, mit dem die selben Mangelerkrankungen nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland sehr effektiv bekämpft wurden), anstatt Millionen dafür auszugeben, sie weiterhin einseitig nur mit Reis abzuspeisen. Wie viel kann eine Karotte pro Tag kosten?

Auf den Philippinen ist der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen jedenfalls generell heftig umstritten. Trotz der zu erwartenden Gegenwehr waren aber für dieses Jahr fünf Versuchspflanzungen genehmigt worden. Die beteiligten Wissenschaftler hofften, binnen eines Jahres die Sicherheit ihres Produktes zu beweisen und den “goldenen Reis” bereits für die Anbausaison 2014 auf den Markt zu bringen. Ob das Zulassungsverfahren mit den Erträgen der restlichen Felder fortgeführt werden kann, oder diese auch noch der Wut sich übergangen fühlender Bürgerinnen und Bürger zum Opfer fallen, steht aber noch in den Sternen.

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Newsletter der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland | 05.08.2013 /2013/08/05/newsletter-der-gruenen-bildungswerkstatt-burgenland-05-08-2013/ /2013/08/05/newsletter-der-gruenen-bildungswerkstatt-burgenland-05-08-2013/#respond Mon, 05 Aug 2013 04:03:04 +0000 /?p=3289
WAS UNS GLÜCKLICH MACHT – Wohlstand jenseits von Bruttonationalprodukt

Nach einer kurzen, umso heißeren Sommerpause laden wir zur Entdeckungsreise zum fernsten aller Ziele, dem Glück.
Gerhard Schumacher, Grüne Wirtschaft Burgenland: Wohlstand wird heute in erster Linie als wirtschaftlicher Wohlstand verstanden, als Indikator gilt das Bruttonationalprodukt. Diese eingeschränkte Betrachtungsweise bedarf einer Überarbeitung, sie ist einseitig und nicht zeitgemäß. Wohlstand setzt sich aus materiellen wie aus immateriellen Werten zusammen. Neben wirtschaftlicher Entwicklung tragen Faktoren wie „eine intakte Umwelt“, „geistige Entwicklung“ und „seelische Ausgeglichenheit“ wesentlich zum Wohlstand einer Gesellschaft bei und stehen mit ökonomischen Notwendigkeiten in engem Zusammenhang. Glückliche und seelisch ausgeglichene Menschen bilden das Rückgrat einer sozial entwickelten Gesellschaft.
Der asiatische Staat Bhutan hat das Wohlbefinden der Bürger zum Imperativ jeder politischen Überlegung gemacht, als Gradmesser gilt das so genannte Bruttonationalglück.

Beamte des Ministeriums für Glück erheben mittels persönlicher Interviews, was der Staat tun kann, damit seine Einwohner noch zufriedener werden. Der österreichische Filmemacher Harald Friedl hat die Beamten begleitet und die Dokumentation „What Happiness Is“ über diese bemerkenswerte Erhebung gedreht.
Wir stellen die Frage, ob und was wir von Bhutan und seinem Umgang mit dem Bruttonationalglück lernen können und inwiefern wir in Zeiten einer allgemeinen Krise der Finanz-, aber auch der Realwirtschaft unser derzeitig gültiges europäisches Werte- und Wirtschaftssystem verändern sollen oder gar müssen. Uns interessiert auch, inwiefern die von vielen Unternehmen, auf Wettbewerb und Leistungsdruck basierenden, an ihre MitarbeiterInnen gestellten Anforderungen noch zeitgemäß sind.

Mi. 14.08. | 17:30 | Friedensburg Schlaining

In Einstimmung auf die Grüne Sommerakademie: “slow down” auf Burg Schlaining mit Filmausschnitten aus “What Happiness is”.
Rund um den Film diskutieren:

  • Regisseur Harald Friedl (Filmemacher, Musiker und Schriftsteller)
  • Angelika Hagen (Musikerin, Ethnologin, Protagonistin der Sozialkapitalforschung)
  • Elias Bierdel (Journalist, Menschenrechtsaktivist, Sprecher des Österreichischen Studienzentrums für Frieden & Konfliktlösung)
  • Birgit Polster (Geschäftsführende Gesellschafterin Acctus Personalberatung)

Moderation: Gerhard Schumacher (Landessprecher Grüne Wirtschaft Burgenland)

17:30  Burghof, glückliches Ankommen & Spaziergang rund um die Burg
19:00  Rittersaal, Ausschnitte aus dem Film „What Happiness Is“ & Diskussion
Im Anschluss laden wir zu einem Biobuffet mit den besten Produkten aus der Region.

Anmeldung erbeten: [email protected]

Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut (Thukydides)

Grüne Bildungswerkstatt, Grüne Wirtschaft und Grüne 55plus Burgenland in Kooperation mit Friedensburg Schlaining.
www.bgld.gbw.at | www.gruenewirtschaft.at/bgld | http://seniorinnen.gruene.at/burgenland | www.friedensburg.at

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme !
Mit sommerlichen Grüßen  –Dagmar, Gerhard & Irmgard



GRÜNE SOMMERAKADEMIE 2013

Do. 22. – Sa. 24.08. Goldegg, Salzburg: “Burn Out? Slow Down! – Zeit für eine radikale Wende”
Die diesjährige Sommerakademie dreht sich um Zeitkritik und Zeitpolitik. Sie ist Übung in Slow Politics – gegen den Aktionismus aktueller Politik. Gerade weil die Probleme drängend sind, braucht es langsame partizipative Entscheidungsfindung. Weil viel zu tun ist, geht es um die solidarische Verteilung von Arbeitszeit nicht nur in der Erwerbsarbeit. Weil wir ein gelungenes Leben für alle wollen, braucht es einen Rhythmus des Lebens, der Zeit lässt für die Sorge um andere und sich selbst.
Texte, Programm, Anmeldung: www.gbw.at/oesterreich/schwerpunkt/sommerakademie.html
Mit: Tomáš Sedlácek (Ökonom und Publizist, Karls-Universität, Prag), Wolfgang Vogelsaenger (Leiter der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule, Geismar/Göttingen), Beate Großegger (Wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Jugendkulturforschung, Wien), Peter Heintel (
Verein zur Verzögerung der Zeit; Professor für Philosophie und Gruppendynamik am Institut für Philosophie der Alpen-Adria-Universität, Klagenfurt), u.v.m.


VORSCHAU SEPTEMBER / OKTOBER

Fr. 13.09. Jennersdorf: Mobilitätsbarrieren im Hinterland
Aktionsnachmittag, Kundgebung und Podiumsdiskussion. Mit Eva Lichtenberger (MEP), Gabriela Moser (Verkehrssprecherin), Christiane Brunner (Umweltsprecherin), Harald Frey (Verkehrsexperte, TU), Markus Ehrenpaar (Naturschutzbund Steiermark) und Norbert Leitner (Eurosolar Austria).
Moderation: Thomas Waitz.
Grüne 55plus in Kooperation mit Grüner Bildungswerkstatt, Grüner Wirtschaft und den Grünen & Unabhängigen Jennersdorf.
17:00 Kundgebung am Hauptplatz, 19:30 Podiumsdiskussion, Arche Jennersdorf.

Sa. 21.09. Ritzing : “Mama Illegal”
Grüne Bildungswerkstatt zu Gast bei den Kulturtagen Ritzing.
Filmvorführung & Diskussion, Beginn 19:30.


Sa. 05.- So. 06.10.  Schrems / Waldviertel: Herbstexkursion der Grünen Bildungswerkstatt (2-tägig)
Programm: Waldviertler / GEA-Akademie (Heini Staudinger),
Käsemacher Heidenreichstein; Unterwasserwelt Schrems, Naturpark Hochmoor (geführte Wanderung)
Anmeldung & nähere Infos: [email protected]

PLANET BURGENLAND

Die Onlinezeitung der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland :
www.planet-burgenland.at |  Redaktion, Infos & Kontakt : [email protected]

MITGLIED WERDEN

Und wenn Euch unsere Arbeit gefällt: Eine Mitgliedschaft bei der Grünen Bildungswerkstatt zahlt sich immer aus !

www.bgld.gbw.at/burgenland/ueber-uns/mitglied-werden.html


TERMINE & MEHR : www.bgld.gbw.at

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Eine Grüne Pionierin /2013/08/04/eine-gruene-pionierin/ /2013/08/04/eine-gruene-pionierin/#respond Sun, 04 Aug 2013 18:33:57 +0000 /?p=3286 Frau Rotraut Mayr, am 20.8.1928 in Innsbruck geboren, ist im 85. Jahr gestorben. Sie war anerkannte Kämpferin für alle Belange der älteren Generation, auch passionierte Seglerin.

Rotraut war sowohl Mitbegründerin der Grünen SeniorInnen Österreich als auch erste Obfrau der GPlus Grünen 55+ Burgenland.

Persönlich habe ich Rotraut leider nicht gekannt. Sie leistete ganze Arbeit, ihr Einfluss ist heute noch in burgenländischen politischen Kreisen zu spüren.
Mit Dank für ihren großen Einsatz bauen wir weiter nach ihrem Vorbild an einer sozial positiven Grundlage für Alt und Jung

Irmgard Seidler
Obfrau
GPlus Grüne 55+ Burgenland

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Burgenländische Plattform Bleiberecht verleiht erstmalig „Umanity-Awards“ /2013/07/19/burgenlandische-plattform-bleiberecht-verleiht-erstmalig-umanity-awards/ /2013/07/19/burgenlandische-plattform-bleiberecht-verleiht-erstmalig-umanity-awards/#respond Fri, 19 Jul 2013 17:28:34 +0000 /?p=3262 Seit etwas mehr als einem Jahr bemüht sich der Verein „Plattform Bleiberecht“ im Burgenland um die menschenwürdige Behandlung von Asylsuchenden in unserem Land. Im Rahmen der diesjährigen Sommerakademie auf Burg Schlaining vergab die Organisation erstmals ihre „Umanity-Awards“ an besonders engagierte Menschen.

„Offensichtlich ist die Verleihung eines Menschenrechtspreises im Burgenland noch etwas ganz besonderes“, so Sprecherin Gerlinde Grohotolsky in ihrer Einleitungsrede, „anders kann ich mir das große Echo auf unsere Ankündigung kaum erklären.“

Zur eigentlichen Preisverleihung holte sich Gerlinde Grohotolsky Verstärkung in Person von Cornelia Krebs, Ö1-Journalistin und Empfängerin des diesjährigen Robert-Hochner Preises für hervorragende journalistische Leistungen. Krebs hatte mit ihrer Berichterstattung unter anderem maßgeblich zur Schließung der „Saualm“, eines der umstrittensten „Asylheime“ in Österreich überhaupt, beigetragen.

Ausgezeichnet mit dem „Umanity-Award“ wurden neben Einzelpersonen auch humanitäre Projekte und Vereine. Allen gemeinsam war dabei ihr direktes, quasi „handfestes“ Engagement. So kümmert sich Preisträger Alfred Pany beispielsweise als hilfsbereiter Nachbar um die Bewohnerinnen und Bewohner der Pension „Stelzmaier“, einem weiteren immer wieder heftig kritisierten Heim für Asylwerber in Güssing.

Der Verein „Kukuruz“ aus Deutsch Tschantschendorf, vertreten durch Sabine Zankl, wurde für seine Deutschkurse ausgezeichnet.

Zu den weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern gehörten:

Der ehemalige Journalist Gerhard Bollardt, welcher zu der Ehrung meinte: „Ich hoffe es wird wieder eine Selbstverständlichkeit, den Menschen zu helfen.“

Die Franziskus-Gemeinschaft Pinkafeld, vertreten durch Andrea Jäger.

„Nachbarn helfen Nachbarn“ aus Buchschachen, eines der wenigen Projekte mit direkter Unterstützung durch die Gemeinde.

Mehrere internationale Organistationen, sowie Familie Posch aus Deutschkreutz.

Letztere verdienen eine ganz besondere Erwähnung, weil sie mit ihrer Flüchtlingspension zeigen, dass man Asylwerberinnen und Asylwerber sehr wohl auch warmherzig aufnehmen und gut versorgen kann.

Für die Burgenländische Plattform Bleiberecht ist die Pension Posch „Eine Unterkunft die ihrem Anspruch gerecht wird. Wo Gefühl und Qualität an erster Stelle stehen und die Bewohnerinnen und Bewohner zurecht sehr zufrieden sind.“

Paula und Gerhard Posch beweisen jeden Tag, dass Flüchtlingspensionen auch anders funktionieren können, als derzeit die Norm ist. Menschen welche in Österreich Schutz vor Krieg, Folter, religiösem Wahn, politischer Willkühr und Verfolgung suchen, müssen nicht zwangsläufig dazu verdammt sein, in schimmligen Kaschemmen zu versauern.

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Wer rettet wen? /2013/07/17/wer-rettet-wen/ /2013/07/17/wer-rettet-wen/#respond Wed, 17 Jul 2013 12:17:13 +0000 /?p=3256 “Bürger zwingen EU in die Knie“,

titelte die konservative FAZ und verkündete damit den Erfolg des ersten EU-weiten Referendums „right2water“. Mehr als 1,6 Millionen BürgerInnen aus 11 Ländern hatten mit ihrer Unterschrift dagegen protestiert, dass mit dem Zwang der Ausschreibung die Privatisierung der kommunalen Wasserversorgung eingeleitet wird. Nun hat die EU nach dem Vorschlag des EU-Kommissars Barnier auf die Konzessionsrichtlinie für Wasser verzichtet. Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg der Demokratie in einer EU, die ansonsten mehr auf große Konzerne hört.

Einen erheblich Anteil an diesem Sieg über die Wasserkonzerne hat „Water Makes Money“ – ein “Film von unten”, der europaweit trotz massiver Einschüchterungsversuche und Klagen gegen die FilmemacherInnen viele viele hundertmal gezeigt worden ist (u.a. von der Grünen Bildungswerkstatt). Das gibt Mut und Vertrauen in die Kraft der Aufklärung, die Macht der vielen Kleinen gegen die mächtigen Großen!

Wer rettet Wen ?

Foto von: Joanna

Gerade zurück von den Dreharbeiten zum Folgeprojekt „Wer Rettet Wen?”, steht das Filmteam noch ganz unter dem Eindruck eines Landes, in dem Demokratie zur wohlfeilen Floskel verkommen ist: Griechenland. Eine Interviewanfrage an den griechischen Finanzminister wurde mit der Begründung abgelehnt, dass “das ganze Ministerium augenblicklich Kopf steht”. Alle seien hochnervös, weil wieder die Troika im Anmarsch ist. Tage später im Abenddunkel rollen Panzer durch Athen, wie zuletzt zu Zeiten der Diktatur. Überall dort, wo nicht genügend Menschen Widerstand leisten, werden die Einrichtungen des öffentlichen Radios und Fernsehen von bewaffneten Einheiten besetzt. Die Bildschirme werden schwarz, Radios schweigen. Nur vor dem zentralen Sendezentrum in Athen haben sich rechtzeitig Tausende versammelt, bereit der Räumung Widerstand zu leisten. Ihrem Mut ist es zu verdanken, dass die Einsatzkräfte letztlich zurückschrecken gegen diese Masse von Menschen und die Besetzung des Senders vorzugehen. Bis heute wird das Gebäude verteidigt. Und das Programm des öffentlichen TV und Radio ERT ist weiter zu sehen und zu hören mit Hilfe der Hackerorganisation „Anonymous“. Mal läuft ERT auf der Webseite des Finanzministeriums, mal auf der des Parlaments ..…

Die Hintergründe der Schließungsverfügung enthüllen die übergangenen Koalitionspartner des griechischen Regierungschefs Samaras: Die inzwischen eingetroffenen Troika hatte unmissverständlich die sofortige Entlassung von mindestens 2000 Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes gefordert. Sonst würde die nächste Zahlung storniert. Derart in die Enge gedrängt, glaubte Samaras mit einer einsamen Entscheidung einen gordischen Knoten zu durchtrennen. Die Schließung von ERT erlaubte ihm der Troika auf einen Schlag 2600 entlassene Beschäftigte des öffentlichen TV und Radio zu präsentieren. Nebenbei wurde die letzte potentiell kritische Stimme einer nun nur noch aus Privaten bestehenden Medienlandschaft erstickt.

Demokratie suspendiert

Schon im Frühjahr vergangenen Jahres mussten die drei Regierungsparteien unterschreiben, dass sie in Zukunft jederzeit den Anweisungen der Troika folgen – ganz unabhängig davon, welche Abgeordnete dieser Parteien bei den nächsten Wahlen ins Parlament kommen. In Wahrheit regiert die Troika, und das Memorandum vom März 2012 hat die griechische Verfassung außer Kraft gesetzt. Gleichzeitig hat dieser Griechenland aufgezwungene Vertrag die Schulden des Landes auf die europäischen SteuerzahlerInnen transferiert. D.h. wir alle haften jetzt größtenteils für diese Schulden. Die bisherigen Gläubiger, private Banken, wurden von jedem Risiko befreit. Gleichzeitig regelt das Memorandum, dass die Schulden nun nicht mehr griechischem Recht, sondern dem gläubigerverbundenen englischen und luxemburgischen Recht unterliegen. Die Chancen für einen künftigen wirklichen Schuldenschnitt sollten für Griechenland damit ausgeschlossen werden. Eine ausweglose Situation für ein Land, in dem per Erlass die Löhne nahezu halbiert und die sozialen Sicherungssysteme praktisch abgeschafft wurden. Vor diesen und anderen „Rettungsmaßnahmen“ betrugen die griechischen Staatsschulden ca. 115% des Bruttosozialprodukts. Jetzt sind es 192% – Tendenz steigend!

IWF stellt klar: Es ging nur um Bankenrettung

Pikant, was jetzt der IWF – eine der drei Troikamächte – dazu veröffentlichte: Man habe sich 2009 mit der Forderung nach einem klaren Schuldenschnitt nicht durchsetzen können. Dies hätte nur ein Bruchteil der bisher vergebenen „Hilfen“ gekostet und Griechenland die Möglichkeit des wirtschaftlichen Neubeginns eröffnet. Doch aus Rücksicht auf die beteiligten Banken – vor allem deutsche und französische Banken – hätte man darauf verzichtet, um diesen erhebliche Verluste zu ersparen. Die EU und die Europäische Zentralbank hätten in weiterer Folge im Auftrag der Banken den griechischen Schuldenschnitt 2009 verhindert. Im Klartext: Ziel war nicht die Rettung Griechenlands, Ziel war die Bewahrung großer Banken vor jeglichem Verlust – auf Kosten eines Großteils der griechischen Bevölkerung.

So wurde ein ganzes Land in die Schuldenfalle gelockt, erpressbar gemacht für ein in Europa bisher einmaliges neoliberales Experiment. Hier wird exekutiert, wovon schon Reagan, Milton Friedman, Thatcher und auch die griechischen Reichen seit langem träumten: Die Beseitigung der Sozialversicherung, die Reduzierung der Renten auf Hungerniveau, die Abschaffung des Streikrechts, um letztlich die Menschen jeglicher Rechte zu berauben und zu demütig Bittenden zu machen.

Dieses Experiment macht Angst – und findet seine Fortsetzung in Spanien, Portugal, Irland und mittlerweile Italien. Einzelne Versatzstücke, wie die Deregulierung der Arbeitsverhältnisse, Werkverträge, Leiharbeit und Befristung als Regelfall, haben sich auch in Deutschland schon durchgesetzt.

Doch Solidarität macht Mut !

Während das Filmteam in Griechenland drehte, wurden weitere 20.000 € für „Wer Rettet Wen?” gespendet. Mehr als tausend FörderInnen haben bereits mehr als 80.000 € zusammengetragen! Das Ziel bis Herbst sind mindestens 120.000 € „Filmförderung von unten“.
Wie schon bei WATER MAKES MONEY hat diese Art des Fundraisings einen weitgreifenden Multiplikationseffekt: Jede Förderin und jeder Förderer bekommt nach Beendigung des Filmes eine DVD, die nicht nur in den privaten Wohnzimmern flimmert. Wieder werden viele Menschen europaweit Veranstaltungen organisieren, diskutieren und aufklären.

Die Grüne Bildungswerkstatt wird auch diesen Film fix ins Programm nehmen.
Mehr lesen:
www.wer-rettet-wen.org | Wer rettet Wen auf Facebook

Internationaler Aufruf zur Unterstützung des Filmprojekts:
Download PDF

Kurzvideo:

http://www.wer-rettet-wen.org/index.php/de/teaser

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Nichts ist so stark, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist – Ein Gesetz um Verbrechen gegen die Natur zu ahnden /2013/07/05/oekozid-gesetz-eine-idee-deren-zeit-gekommen-ist/ /2013/07/05/oekozid-gesetz-eine-idee-deren-zeit-gekommen-ist/#comments Fri, 05 Jul 2013 15:54:47 +0000 /?p=3245 Ein Gastbeitrag von Thomas Eitzenberger.

Die EntscheidunsträgerInnen müssen bei Ökoziden endlich strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden.

Foto von: Sasha Kimel

Wir zerstören die Erde in einem Maße wie niemals zuvor. Wissenschaftler warnen, dass wir die Grenzen unseres Planeten erreichen; wenn wir bestimmte Umkehr-Punkte überschreiben, fügen wir dem Planeten und seinen Ökosystemen irreversiblen Schaden zu. Bereits jetzt benötigen wir mehr als eine Erde, um unser Konsumverhalten aufrechterhalten zu können.

Fukishima, Belomonte, Deepwater Horizon oder das massive Bienensterben – die Horrornachrichten mehren sich. Momentan sind solche Desaster vollkommen legal und meistens muss der Steuerzahler für den Schaden aufkommen. Genau das versucht eine Europäische Bürgerinitiative jetzt zu ändern. Sie fordert eine Haftbarkeit für Umweltverbrechen nicht nur für Firmen, sondern auch für Entscheidungsträger in Firmen und Regierungen.

Als Ökozid, also die Zerstörung unseres Zuhauses, bezeichnet, umfassen solche Umweltverbrechen schwere Fälle der Umweltzerstörung. Die Verantwortlichen für Fukishima und co sollen ihren Teil zur Behebung der Schäden beitragen und darüber hinaus auch strafrechtlich dafür verfolgt werden können.

Das Gesetz soll präventiv wirken: Statt in solch gefährliche Aktivitäten mit der Möglichkeit, dafür haftbar zu sein, werden Firmen und Banken lieber in sichere Technologien investieren und damit unter Anderem den dringend benötigten Anstoß für Innovationen geben. Kurioserweise ist es in Kriegszeiten bereits verboten, “weit reichende, langfristige und schwere Schäden an der natürlichen Umwelt” zu verursachen, die in keinem Verhältnis zum militärischen Vorteil stehen.

Aber zu Friedenszeiten hält niemand die großen Industrien davon ab, die Erde in solchem Ausmaß zu schädigen. Und am Ende wird der Steuerzahler zur Kasse gebeten, um aufzuräumen. Beenden wir diesen Widerspruch, stoppen wir den Ökozid in Europa! Seit 2012 haben EU-Bürger die Möglichkeit, die EU direkt aufzufordern, zu einem bestimmten Thema zu handeln.

Dafür müssen mindestens eine Million EU-Bürger aus mindestens 7 EU Mitgliedsstaaten für einen Gesetzesvorschlag stimmen. Der Erfolg dieses direktdemokratischen Instruments ist bereits sichtbar: Recht auf Wasser wird als erste erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative in die Geschichtsbücher eingehen, auf deren Druck Wasser von der Konzessionsrichtlinie ausgenommen wurde.

Die Initiative “Stoppen wir den Ökozid in Europa” rekrutiert sich ausschließlich aus Freiwilligen. Diese müssen bis Januar 2014 eine Million Stimmen sammeln. Als Bürgerinitiative baut sie auf die Unterstützung vieler Einzelpersonen, die die Infos weiterleiten, lokale Aktivitäten organisieren oder die Presse auf die Initiative aufmerksam machen.

Sie können die Initiative über www.endecocide.eu unterstützen und so Ihren Beitrag leisten.

AnsprechpartnerInnen:

Prisca Merz ([email protected]) für Europa
Thomas Eitzenberger ([email protected]) für Österreich

Weitere Informationen: www.endecocide.eu – Unterschriftensammlung bis Januar 2014

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Newsletter der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland | 01.07.2013 /2013/07/05/newsletter-der-grunen-bildungswerkstatt-burgenland-01-07-2013/ /2013/07/05/newsletter-der-grunen-bildungswerkstatt-burgenland-01-07-2013/#respond Fri, 05 Jul 2013 14:43:46 +0000 /?p=3242
Der Sommer ist da !

Sommerzeit ist Ferienzeit , um alles ein wenig langsamer anzugehen und mehr Zeit in der Sonne, an der Luft und im Wasser zu verbringen.
Aber auch Zeit der Sommerakademien und summer schools , um sich nach einer Zeit der Entspannung vielleicht umso intensiver und genußvoller mit dem einen oder anderen Thema auseinanderzusetzen.
Eine Möglichkeit gleich beides miteinander zu verbinden, bietet die jährliche Sommerakademie der Grünen Bildungswerkstatt in Goldegg: Entschleunigung beim Wandern & Baden, eine tolle Landschaft, und ebensolche Anregung für
Kopf und Geist.
In der diesjährigen Sommerakademie dreht sich alles um Zeit und Zeitpolitik. Sie ist Übung in Slow Politics – gegen den Aktionismus aktueller Politik. Gerade weil die Probleme drängend sind, braucht es langsame, partizipative Entscheidungsfindung. Weil viel zu tun ist, geht es um die solidarische Verteilung von Arbeitszeit nicht nur in der Erwerbsarbeit. Weil wir ein gelungenes Leben für alle wollen, braucht es einen Rhythmus des Lebens, der Zeit lässt für die Sorge um andere und sich selbst:

Do. 22. – Sa. 24.08. “Burn Out? Slow Down! – Zeit für eine radikale Wende”, Grüne Sommerakademie 2013
Schloss Goldegg, Salzburg
Infos & Programm: www.gbw.at/oesterreich/schwerpunkt/sommerakademie.html
Anmeldung: www.gbw.at/oesterreich/veranstaltungen/anmeldung-fuer-sommerakademie-2013.html
Kinderakademie: http://gbw.salzburg.gruene.at/salzburg/veranstaltungen/ereignisansicht/event/kinderakademie-goldegg.html
Mit: Tomáš Sedlácek (Ökonom und Publizist, Karls-Universität, Prag), Wolfgang Vogelsaenger (Leiter der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule, Geismar/Göttingen), Beate Großegger (Wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Jugendkulturforschung, Wien), Peter Heintel (
Verein zur Verzögerung der Zeit; Professor für Philosophie und Gruppendynamik am Institut für Philosophie der Alpen-Adria-Universität, Klagenfurt), u.v.m.

Unter dem Motto “slow living !” stehen auch unsere drei Veranstaltungen im Juli und August im Burgenland.
Wir freuen uns auf alle, die den einen oder anderen Abend in anregender Muße mit uns verbringen wollen !

Einen schönen Sommer & herzliche Grüße vom Team der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland



VERANSTALTUNGEN JULI / AUGUST

Di. 09.07. Großwarasdorf: “Ein Leben ohne Müll” – Buchpräsentation.
Ein Leben ohne Müll? Dorothea Kocsis hat diesen Versuch erfolgreich realisiert – durch Vermeiden, Wiederverwenden und Recyceln konnte sie alles, was in ihrem Fünf-Personen-Haushalt an Müll anfällt, schrittweise reduzieren. Mit geändertem Einkaufsverhalten (frei nach dem Motto: slow shopping – slow-littering – slow-living ! ) schlägt sie dem Konsumwahn ein Schnippchen und gewinnt vor allem eines: Zeit und Energie.
Lesung & Diskussion mit Dorothea Kocsis und NRAbg. Christiane Brunner.
Einleitung: “Filme zum Wegwerfen”, zwei spannende Kurzfilme zum Thema Müll.

Kulinarische Begleitung: Pannonische Tafel (freie Spende erbeten !
)
KUGA Großwarasdorf / Veliki Borištof, Parkgasse 3. Beginn 19:30.

Do. 11.07. Großpetersdorf: “Good Food Bad Food” Anleitung für eine bessere Landwirtschaft.
Ein überzeugendes Plädoyer für die Wiederherstellung der Saatenvielfalt und eine Landwirtschaft jenseits von Kunstdünger und Pestiziden – zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel.
Regie: Coline Serreau, Frankreich 2011.
Filminfo: www.kino-zeit.de/filme/good-food-bad-food
Grüne Bildungswerkstatt Burgenland in Kooperation mit Verein “Leben pflanzen”.
Einleitung: Thomas Waitz, Landwirtschaftskammerrat Grüne Bauern & Bäuerinnen Steiermark.
18:30 Projektpräsentation, 19:30 Filmbeginn.
Altes Kino Großpetersdorf, Hauptstraße 37.

Mi. 14.08. Stadts chlaining: “Was uns glücklich macht – Wohlstand jenseits von Bruttonationalprodukt”
In Einstimmung auf die Grüne Sommerakademie: “slow down” auf Burg Schlaining mit Filmausschnitten aus “What Happiness is”.
Rund um den Film diskutieren:

  • Regisseur Harald Friedl (Filmemacher, Musiker und Schriftsteller)
  • Angelika Hagen (Musikerin, Ethnologin, Protagonistin der Sozialkapitalforschung)
  • Elias Bierdel (Journalist, Menschenrechtsaktivist, Sprecher des Österreichischen Studienzentrums für Frieden & Konfliktlösung)
  • Birgit Polster (Geschäftsführende Gesellschafterin Acctus Personalberatung)

Moderation: Gerhard Schumacher (Landessprecher Grüne Wirtschaft Burgenland)
Mehr lesen: www.gruenewirtschaft.at/content/site/bgld/aktuelles/archiv/article/2872.html
Filminfo: http://whathappinessis.at
17:30 glückliches Ankommen, Spaziergang rund um die Burg
19:00 Rittersaal, Film & Diskussion

21:00 Buffet
Friedensburg Schlaining
, www.friedensburg.at


VORSCHAU / SAVE THE DATE

Sa. 05.- So. 06.10.  Schrems / Waldviertel: Herbstexkursion der Grünen Bildungswerkstatt (2-tägig)
Programm: Waldviertler / GEA-Akademie (Heini Staudinger),
Käsemacher Heidenreichstein; Unterwasserwelt Schrems, Naturpark Hochmoor (geführte Wanderung).
Anmeldung & nähere Infos: [email protected]


TERMINE GRÜN VERNETZT / BEFREUNDETE ORGANISATIONEN

Di. 02.07.  Eisenstadt : Reset Finance. Solution or Revolution ? Lösungen in Sicht.
Auftaktveranstaltung Attac und AK Burgenland. Es diskutieren:
Christian Aichinger (Vorstandsdirektor Sparkasse Wiener Neustadt), Markus Distelberger (Rechtsanwalt, Mitarbeit im GEA-Rechtsteam), Markus Stegfellner (Bankbetriebswirt, Gemeinwohlökonom – Demokratische Bank), Waltrun Weissenbacher (Crowd-Funding, Projekt Schwesternheim Sandgrubweg Eisenstadt), Karin Küblböck (Gründungsmitglied Attac Österreich).
Arbeiterkammer Burgenland, Wienerstraße 7. Beginn 18:00.

17.-21.07. “Reset Finance! Wege zu einem gesellschaftlich kontrollierten Finanz- und Bankensystem” , Attac Sommerakademie 2013
Infos & Programm: www.attac.at/sommerakademie
Bundesrealgymnasium Eisenstadt, Kurzwiese.

Mi. 03.07.  Stadtschlaining: “Umanity Award”
Verleihung des Menschenrechtspreises für Verdienste in der Flüchtlingsbetreuung im Burgenland und von internationalen Organisationen – initiiert von der Plattform Bleiberecht Burgenland (Spenden erbeten !).
Eine Veranstaltung im Rahmen der Sommerakademie der Friedensburg Schlaining, www.friedensburg.at/veranstaltungen
Musikalische Umrahmung: Erich Sammer; Kurzfilm: “Fremd(e) im eigenen Dorf”.
Infos & Anmeldung: Gerlinde Grohotolsky, 0664 3735372.
Friedensburg Schlaining, 20:00 (Einladung angehängt).

PLANET BURGENLAND

Die Onlinezeitung der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland :
www.planet-burgenland.at |  Redaktion, Infos & Kontakt : [email protected]

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Fürs Fußvolk ist der Genfraß gut genug!? /2013/06/30/furs-fusvolk-ist-der-genfras-gut-genug/ /2013/06/30/furs-fusvolk-ist-der-genfras-gut-genug/#respond Sun, 30 Jun 2013 06:07:43 +0000 /?p=3238

Foto von: Maurice

In den letzten Tagen und Wochen hat die britische Regierung eine bislang beispiellose Kampagne zur Unterstützung der Gentechnik-Industrie gestartet. Steuergelder in Millionenhöhe werden investiert, um den britischen Bürgerinnnen und Bürgern den Verzehr von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln „schmackhaft“ zu machen.

Natürlich könnte man davon ausgehen, dass solche Bemühungen nicht nur aus gutem Grund zum scheitern Verurteilt sind, sondern auch schon grenzwertig nahe an der vorsätzlichen Gemeingefährdung vorbeischrammen, wenn man sich aktuelle Studienergebnisse zu den Gefahren durch Frankenfood ansieht.

Warum „vorsätzlich“? Weil diese Gefahren den Parlamentarierinnen und Parlamentariern der beiden britischen Parlamentskammern ganz offensichtlich schon seit Jahrzehnten bekannt sind. Seit 1998 sind gentechnisch modifizierte Produkte ausdrücklich aus den Küchen des Parlaments verbannt. Dieses Verbot wurde aufgrund von Bedenken der Abgeordneten eingeführt und ist nach wie vor in Kraft.

Foto von: MAURO CATEB

Während die Regierung also mit dem (falschen) Argument, gentechnisch veränderter Reis könnte jährlich Millionen von Kindern in Asien vor dem erblinden retten, für mehr Genmais und Co. auf britischen Tellern wirbt, kommt in den Cafeterias und Restaurants der politischen Haute-Volée nur feines Biofleisch an die Silbergabel.

1903 beschrieb Jack London in seinem Buch „The people of the abyss“, wie hunderttausende von Menschen in der britischen Hauptstadt ihre Nahrung im wahrsten Sinn des Wortes aus der Gosse klauben mussten, während die damalige Politik mehr oder minder tatenlos zusah. Das Buch sorgte für einen handfesten Skandal und lautstarke Rufe nach Veränderung. Viel getan hat sich aber anscheinend nicht. Der Dreck ist immer noch gut genug fürs Fußvolk.

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Leinsaat-Verunreinigungen beweisen: Koexistenz von traditioneller Landwirtschaft und Gentechnik ist ausgeschlossen /2013/06/29/leinsaat-verunreinigungen-beweisen-koexistenz-von-traditioneller-landwirtschaft-und-gentechnik-ist-ausgeschlossen/ /2013/06/29/leinsaat-verunreinigungen-beweisen-koexistenz-von-traditioneller-landwirtschaft-und-gentechnik-ist-ausgeschlossen/#respond Sat, 29 Jun 2013 18:07:52 +0000 /?p=3229

Foto von: isamiga76

Weizen ist nicht das einzige landwirtschaftliche Produkt, bei dem Verunreinigungen mit nicht zugelassenem, experimentellem GM-Saatgut den Beweis liefern, dass eine Koexistenz von traditionellem Landbau und Gentechnik ausgeschlossen ist.

Von der Öffentlichkeit bis dato wenig beachtet, finden sich in Leinsamen schon seit Jahren immer wieder Verunreinigungen mit der GM-Variante FP976. Der Gentech-Flachs gilt als potentiell gefährlich und wurde mittlerweile in Leinsamen aus mehr als 30 Ländern nachgewiesen.

Die ersten Hinweise auf das Problem kamen 2009 aus Deutschland. Die illegalen Samen sind laut „GM contamination register“ aber unter anderem auch in Österreich, Rumänien, Schweden, Zypern, Finnland, Italien, Luxemburg, Slowenien, Frankreich, Griechenland und der Schweiz aufgetaucht.

Entwickelt wurde der „Frankenlein“ am „Crop Development Centre“ in Saskatoon, Saskatchewan (Kanada). In den 1990er Jahren war FP976 unter dem Markennamen „CDC Triffid“ zum kommerziellen Anbau in Kanada und den USA zugelassen worden. Aufgrund von Bedenken seitens der Abnehmer in Europa wurde er aber rasch wieder vom Markt genommen.

2001 lief die Lizenz offiziell aus, eigentlich hätten zu diesem Zeitpunkt alle Saatgutvorräte des Gen-Flachses vernichtet sein müssen. Eine einmal auf den Feldern ausgebrachte Gentech-Variante lässt sich aber offensichtlich nicht so ohne weiteres wieder „zurücknehmen“.

Mehr als ein Jahrzehnt später könnte „Triffid“ die Erklärung dafür liefern, warum Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich unlängst mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen mussten, dass Bio-Leinsamen in hiesigen Supermärkten aus argentinischer Produktion stammen.

Wie es zu den Verunreinigungen des europäischen Saatgutes gekommen ist, kann heute niemand mehr feststellen. Ob es jemals möglich sein wird, FP976 wieder aus unseren Flachsfeldern zu verbannen, steht in den Sternen.

Eines ist aber sicher: Die notwendigen Untersuchungen, um verunreinigtes Saatgut aus dem Verkehr zu ziehen und zumindest die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu gefährden, kosten Geld. Viel Geld, welches im Endeffekt über den Ladenpreis wieder hereingeholt werden muss.

Jene ersten Skeptiker, welche vor mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten auf die Unmöglichkeit der Koexistenz von normalem Saatgut und Frankensaaten hingewiesen haben, sind rehabilitiert. Der Beweis findet sich in unserem täglichen Vollkornweckerl.

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/2013/06/29/leinsaat-verunreinigungen-beweisen-koexistenz-von-traditioneller-landwirtschaft-und-gentechnik-ist-ausgeschlossen/feed/ 0
Stadtbäume spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Feinstaub /2013/06/23/stadtbaume-spielen-eine-wichtige-rolle-im-kampf-gegen-den-feinstaub/ /2013/06/23/stadtbaume-spielen-eine-wichtige-rolle-im-kampf-gegen-den-feinstaub/#respond Sun, 23 Jun 2013 18:25:51 +0000 /?p=3219

Foto von: Matthias Rhomberg

Dass Bäume einen erheblichen Beitrag zur Lebensqualität einer Stadt leisten, ist wohl hinlänglich bekannt. Sie spenden Schatten, produzieren Sauerstoff und regulieren die Luftfeuchtigkeit in unseren ansonsten alles andere als lebensfreundlichen Betonwüsten.

Erstmalig haben Forscher in den USA jetzt aber einen genaueren Blick auf den Beitrag der Gehölze zur Feinstaub-Reduktion geworfen. Nicht irgend eines Feinstaubes wohlgemerkt, sondern speziell Partikel mit weniger als 2,5 Mikrometern Durchmesser (PM 2,5).

Diese sind besonders lungengängig und stellen damit ein sehr hohes Gesundheitsrisiko dar. Die Studienergebnisse sind überraschend eindeutig und lassen eigentlich nur eine Forderung zu: Unsere Städte brauchen Bäume! So viele wie möglich.

Jährlich filtern die Bäume in US-Großstädten je nach Stadtgröße und Baumdichte zwischen 4,7 (Syracuse) und 64,5 (Atlanta) Tonnen PM 2,5 aus der Luft. Der Grenzwert in Europa beträgt 80 Microgramm pro Kubikmeter.

Sofern unsere Redaktion bei der endlosen Zahlenkolonne also nicht irgendwo eine Null verloren hat, sprechen wir damit beim Beispiel Atlanta vom Feinstaubgehalt von 806.250.000.000.000 (~806 Billionen) Kubikmetern gerade noch ohne Gesundheitsgefahr atembarer Luft.

Ganz nebenbei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Filterwirkung von Bäumen bei PM 2,5 signifikant geringer ist als bei PM 10. In Summe ist das Ergebnis also noch einmal um ein vielfaches besser.

Die Luftverschmutzung verursacht Beispielsweise in Deutschland jedes Jahr geschätzte 6 Milliarden Euro volkswirtschaftlichen Schaden alleine im Gesundheitssystem. Die Kosten für einen Stadtbaum (Anschaffung, Pflanz- und Pflegekosten) betragen rund 1.500 Euro für die ersten drei Jahre, danach fallen sie stark ab. Ein 30 Jahre alter Baum hat einen “Streitwert” von rund 7.000 Euro.

Foto von: Jerome Bon

Damit sollte eigentlich klar sein, wie die Politik ihrer gesetzlichen Verpflichtung, wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Feinstaub zu setzen, effizient und kostengünstig nachkommen kann. Es ist nicht so, dass in Atlanta die Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Die dortige Bestandsdichte könnte also ohne Probleme als Mindestmaß für zukünftige Planungen angenommen werden.

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Nicaragua: Ein Land im Abverkauf /2013/06/20/nicaragua-ein-land-im-abverkauf/ /2013/06/20/nicaragua-ein-land-im-abverkauf/#respond Thu, 20 Jun 2013 06:28:20 +0000 /?p=3213

Foto von: Official U.S. Navy Page

Der Panama-Kanal ist ein äußerst profitables Geschäft. Kein Wunder, denn die Alternative, mit riesigen Containerschiffen den tausende Kilometer langen und extrem gefährlichen Umweg rund um Kap Hoorn bzw. durch die Magellanstraße zu nehmen, lockt nur wenige Reeder.

Wenn der eine oder andere Nachbar Panamas eifersüchtig auf das Projekt schielt und auch gerne am Kuchen mit naschen möchte, mag das also durchaus verständlich sein. Die Art und Weise wie Nicaragua das Thema nun aber angeht, ist selbst nach lateinamerikanischen Maßstäben atemberaubend gefährlich und korrupt.

Geht es nach den Wünschen der Regierung, dann wird ein chinesischer Konzern in Nicaragua einen neuen Kanal, in direkter Konkurrenz zur Panama-Passage, errichten. Chef des Betreiberkonsortiums ist Wang Jing, seinerseits Leiter von Xinwei, einem der größten Telekom-Unternehmen Chinas. Ansonsten ist über die „Hintermänner“ allerdings recht wenig bekannt.

Um bereits im Vorfeld alle möglichen Stolpersteine für das Vorhaben aus dem Weg zu räumen, wurde vom Parlament im Eilverfahren eine Konzession für 50 Jahre beschlossen, welche zuvor unter strikter Geheimhaltung von Nicaraguas Präsident Daniel Ortega persönlich verhandelt worden war.

Mit weitreichenden und unmöglich zu legitimierenden Eingriffen in die Grundrechte des gesamten Landes.

Landleben in Nicaragua? Ein gefährdetes Idyll.
Foto von: La Bastilla Ecolodge

Der Vertrag sieht unter anderem vor, dass die Projektbetreiber nach Bedarf Land und Wasserrechte enteignen dürfen. Sogar die Umleitung ganzer Flüsse ist bereits im Vorfeld abgesegnet. Was aus den Menschen wird, denen so im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgegraben wird? Egal. Hauptsache Kanal. Immerhin geht es um ein Investitionsvolumen von rund 40 Milliarden Dollar.

Der ausgestellte Blankoscheck geht aber noch weiter. Die wirklich schockierende Nachricht dürfte wohl sein, dass den Kanalbauern ganz nebenbei auch strafrechtliche Immunität erteilt wird.

Hier ein Auszug aus der Vereinbarung:

The Authority and Nicaragua shall grant protections and safeguards to each of the Sponsor, HoldCo and ProjectCo against any changes in law (including, without limitation, tax, corporate and real estate laws of the Republic of Nicaragua) law enforcement, environmental standards, consents, decrees, policy and regulations and any court order, decrees or judgments.

Das klingt eher nach der staatlich geförderten Einrichtung einer Räuberbande, als nach einem Bauprojekt. Wie wird man sich den Ablauf von Enteignungen unter diesen Voraussetzungen wohl vorstellen müssen?

Selbst im diktatorisch regierten China steht Baufirmen keine derart uneingeschränkte Macht zur Verfügung.

Wozu auch? Wer braucht solche Bedingungen? Es erscheint schwer vorstellbar, dass seriöse Projektwerber überhaupt auf die Idee kommen könnten, für die Umsetzung eines Bauvorhabens komplette Immunität zu verlangen. Immerhin ergibt sich daraus der berechtigte Umkehrschluss, dass die chinesischen Investoren bereits planen, Verbrechen gegen Menschen und Natur Nicaraguas zu begehen.

Der Vertrag und seine Begleitumstände erinnern an kolonialistische Zustände der übelsten Art. Nicaragua wird nicht nur ausverkauft, es wird auf schmutzigste Art prostituiert. Ein Problem der ganzen Welt, nicht nur der Bürgerinnen und Bürger Nicaraguas.

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Newsletter der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland | 08.06.2013 /2013/06/18/newsletter-der-grunen-bildungswerkstatt-burgenland-08-06-2013/ /2013/06/18/newsletter-der-grunen-bildungswerkstatt-burgenland-08-06-2013/#respond Tue, 18 Jun 2013 18:40:26 +0000 /?p=3205
Bewirkt das weltweite Bienensterben ein Umdenken in der Landwirtschaft ?

Hohe Resonanz auf unsere Filmreihe im Frühjahr: 4 Veranstaltungen in 4 Bezirken, 270 Menschen, die mit uns rund um den Film “More than Honey” intensiv diskutiert haben.
Fazit: Ein halbherziges Teilpestizidverbot als zögerliche Antwort auf das weltweite Bienensterben, eine neue Saatgutverordnung, die der Vielfalt und den alten Sorten den Krieg erklärt, bewegt die Menschen. Ist der Zug in Richtung Agrarindustrie endgültig abgefahren, wie uns Politik und Medien immer öfter glauben machen wollen ? Lassen die Sicherstellung der Ernährung und die Forderung nach billigen Lebensmitteln keine Alternativen zu ?

Dass es auch anders geht, beweisen zahlreiche Initiativen, die den Anspruch haben, möglichst vielen Menschen offenzustehen und zur Stärkung einer lokaler funktionierenden, ethisch integren Wirtschaft beizutragen.
Ein ebenso flammendes wie faktenreiches Plädoyer für die ökologische Landwirtschaft liefert Coline Serreau mit ihrer Dokumentation “Good Food Bad Food”, mit der wir unseren Schwerpunkt aus dem Frühjahr fortsetzen. Die Regisseurin verknüpft zahlreiche Beispiele zu einem weltweiten Netz der Biolandwirtschaftsbewegung und kommt zu einer Erkenntnis, der sich auch der Weltagrarrat nicht verschließt: Dass man die Weltbevölkerung komplett mit biologischen Lebensmitteln versorgen und dabei Unmengen von Kunstdünger und Pestiziden einsparen könnte, die im Wesentlichen aus dem zur Neige gehenden Erdöl produziert werden.
“Good Food Bad Food”, zu sehen am 11. Juli im Alten Kino Großpetersdorf.

Sommerzeit ist nicht nur Ferienzeit, sondern kann auch bedeuten sich umso intensiver und genußvoller mit dem einen oder anderen Thema auseinanderzusetzen. Diese Möglichkeit bieten beispielsweise die Attac Sommerkademie (die heuer erstmals in Eisenstadt stattfindet !) und die Sommerakademie der Grünen Bildungswerkstatt in Goldegg – in der sich alles um das Thema Zeit und Zeitpolitik drehen wird. Näheres dazu weiter unten.

Ebenfalls als bundesweiter Termin ausgeschrieben ist der Zukunftskongress Europa am 22. Juni in Wien – veranstaltet von der Grünen Bildungswerkstatt, mit Jürgen Trittin, Eva Glawischnig, Ulrike Lunacek u.v.a. Der Zukunftskongress hat eine Vorgeschichte im Burgenland, nachzulesen und nachzusehen auf: www.planet-burgenland.at/2013/05/01/vereinigte-staaten-von-europa-vision-und-wirklichkeit .
Kurzvideo: http://youtu.be/aVPQPxVNSak

Europa geht anders !

Im Fokus der aktuellen Diskussion steht der sogenannte Wettbewerbspakt, mit dem die Krisenpolitik der Europäischen Union in Griechenland, Spanien oder Portugal auf ganz Europa ausgedehnt werden soll. Alle EU-Mitgliedsstaaten sollen verpflichtet werden, „Strukturreformen“ umzusetzen. Die desaströse Kürzungspolitik, wie sie in Griechenland, Spanien oder Portugal verordnet wurde, zeigt, was unter „Strukturreformen“ zu verstehen ist: Einschränkung sozialer Leistungen wie Pensionskürzungen, Zerschlagung der Branchenkollektivverträge und Privatisierung von Wasser, Bildung, Energieversorgung. “Statt das neoliberale Rezept zu ändern, wird die Dosis erhöht” (Alexandra Strickner, Attac).
Der Wettbewerbspakt soll Ende Juni beim Europäischen Rat beschlossen werden. Mittlerweile formiert sich massiver Widerstand, u.a. initiiert von der Plattform “Europa geht anders”. Alle Menschen, die ein anderes Europa wollen, sind aufgefordert, Druck auf ihre Regierungen und Parlamente auszuüben, damit möglichst viele Regierungschefs beim kommenden Europäischen Rat dem Wettbewerbspakt eine Absage erteilen. Es braucht eine Kehrtwende hin zu einem demokratischen, sozialen und ökologischen Europa der Vielen !
Mehr Infos: www.europa-geht-anders.eu

Wie immer freuen wir uns zum Mitreden, Hingehen, Unterschreiben, sich Einmischen angeregt zu haben – und euch bei der einen oder anderen Veranstaltung zu treffen.
Herzliche Grüße vom Team der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland



VERANSTALTUNGEN IM JULI

Di. 09.07. Großwarasdorf: “Ein Leben ohne Müll” – Buchpräsentation.
Ein Leben ohne Müll? Dorothea Kocsis hat diesen Versuch erfolgreich realisiert – durch Vermeiden, Wiederverwenden und Recyceln konnte sie alles, was in ihrem Fünf-Personen-Haushalt an Müll anfällt, schrittweise reduzieren. Mit geändertem Einkaufsverhalten schlägt sie dem Konsumwahn ein Schnippchen und gewinnt vor allem eines: Zeit und Energie.
Lesung & Diskussion mit Dorothea Kocsis und NRAbg. Christiane Brunner.
Einleitung: “Filme zum Wegwerfen”, zwei spannende Kurzfilme zum Thema Müll.

Kulinarische Begleitung: Pannonische Tafel (freie Spende erbeten !
)
KUGA Großwarasdorf / Veliki Borištof, Parkgasse 3. Beginn 19:30.

Do. 11.07. Großpetersdorf: “Good Food Bad Food” Anleitung für eine bessere Landwirtschaft.
Ein überzeugendes Plädoyer für die Wiederherstellung der Saatenvielfalt und eine Landwirtschaft jenseits von Kunstdünger und Pestiziden – zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel.
Regie: Coline Serreau, Frankreich 2011.
Filminfo: www.kino-zeit.de/filme/good-food-bad-food
Grüne Bildungswerkstatt Burgenland in Kooperation mit Verein “Leben pflanzen BSB”
18:30 Projektpräsentation, 19:30 Filmbeginn.
Altes Kino Großpetersdorf, Hauptstraße 37.


BUNDESWEITE TERMINE

Sa. 22.06.  Wien: Zukunftskongress EUROPA
Ist es dir auch nicht egal, dass in Ländern wie Spanien, Portugal oder Griechenland mehr als 50% der Jugendlichen keinen Job haben? Dass Europa in einer tiefen Krise steckt? Wir sind überzeugt, dass etwas getan werden kann und muss, um der Jugend Europas wieder Hoffnung zu geben. Und dafür zu sorgen, dass jene 26 Millionen EuropäerInnen, die derzeit ohne Job sind, wieder eine Perspektive haben.
Am 22. Juni diskutieren wir in Wien konkrete Grüne Vorschläge, wie wir unser Europa nachhaltiger, sozialer, chancenreicher und demokratischer gestalten wollen. Dieser „Green New Deal“ bedeutet nicht weniger als den radikalen ökologischen Umbau unserer Industriegesellschaft.
Infos & Programm: www.gbw.at/zukunftskongress
Anmeldung erforderlich: [email protected]
Diplomatische Akademie, 1040 Wien, Favoritenstraße 15A. Beginn 10:00.

Fr. 28.06.  Linz: Alles beim Alten ?
Performance & Diskussion zum “Geschlechterkampf” und zum Wandel der Verhältnisse zwischen Männern und Frauen.
Auftakt der Grünen Bundesfrauenkonferenz 28.-29.06.
Programm: www.gbw.at/oesterreich/veranstaltungen/ereignisansicht/event/alles-beim-alten.html
Sky Loft im Ars Electronica Center, Linz
. Beginn 19:00.

Do. 22. – Sa. 24.08.  Goldegg:
“Burn Out? Slow Down! – Zeit für eine radikale Wende”, Grüne Sommerakademie 2013
Die diesjährige Sommerakademie dreht sich um Zeitkritik und Zeitpolitik. Sie ist Übung in Slow Politics – gegen den Aktionismus aktueller Politik. Gerade weil die Probleme drängend sind, braucht es langsame partizipative Entscheidungsfindung. Weil viel zu tun ist, geht es um die solidarische Verteilung von Arbeitszeit nicht nur in der Erwerbsarbeit. Weil wir ein gelungenes Leben für alle wollen, braucht es einen Rhythmus des Lebens, der Zeit lässt für die Sorge um andere und sich selbst.
Infos & Anmeldung: www.gbw.at/oesterreich/schwerpunkt/gruene-sommerakademie.html
Parallel findet für Kinder von 8 -13 eine Kinderakademie statt, Leitung: Rainer Buland.
Schloss Goldegg, Salzburg.


TERMINE GRÜN VERNETZT


Mi. 17. – So. 21.07.  Eisenstadt: “Reset Finance! Wege zu einem gesellschaftlich kontrollierten Finanz- und Bankensystem”, Attac SommerAkademie 2013
Europa 2013: Soziale Errungenschaften und demokratische Rechte sind europaweit bedroht. Während hunderte Milliarden in den Bankensektor fließen, geraten gleichzeitig in ganz Europa Löhne, Pensionen sowie Gesundheits- und Sozialleistungen politisch unter Beschuss.
Programm: www.attac.at/sommerakademie
Anmeldung & Unterkünfte: http://www.attac.at/events/sommerakademie/anmeldung-organisatorisches.html
Bundesrealgymnasium Eisenstadt, Kurzwiese
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PLANET BURGENLAND

Die Onlinezeitung der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland :
www.planet-burgenland.at |  Redaktion, Infos & Kontakt: wolfgang.kuehn@ www.planet-burgenland.at
Gastkommentar von Karl Kiszely: www.planet-burgenland.at/2013/05/27/die-ungarnsituation-ein-marchen-von-den-gebrudern-grimm

MITGLIED WERDEN

Und wenn Euch unsere Arbeit gefällt: Eine Mitgliedschaft bei der Grünen Bildungswerkstatt zahlt sich immer aus !

www.bgld.gbw.at/burgenland/ueber-uns/mitglied-werden.html


TERMINE & MEHR : www.bgld.gbw.at

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Brasilianische Forscher entwickeln kostengünstigen Pestizid-Detektor /2013/06/15/brasilianische-forscher-entwickeln-kostengunstigen-pestizid-detektor/ /2013/06/15/brasilianische-forscher-entwickeln-kostengunstigen-pestizid-detektor/#respond Sat, 15 Jun 2013 15:01:53 +0000 /?p=3198

Foto von: jetsandzeppelins

Einfache Detektoren für Pestizide und Herbizide könnten viel dazu beitragen, die Allgemeinheit (und auch Landwirte) für Probleme im Zusammenhang mit dem Einsatz von Agrarchemie zu sensibilisieren.

Global2000 hatte unlängst Beispielsweise mit einer Untersuchung für Aufsehen gesorgt, welche Roundup in erschreckenden Mengen im Urin von „Otto Normalverbraucher“ nachweisen konnte. In Deutschland hatten mehr als 80% der untersuchten Menschen das hochgefährliche Umweltgift, welches unter anderem Erbgutschädigungen und degenerative Nervenerkrankungen verursacht, im Körper.

Bis jetzt sind für solche Nachweise aber umständliche Analysen in einem Fachlabor notwendig. Diese kosten nicht nur viel Geld, sonder auch jede Menge Zeit. Eine neue Entwicklung aus Brasilien verspricht nun, zumindest im Bereich der Pestizide, die Situation radikal umzukrempeln.

Am Instituto de Física de São Carlos, in der Millionen-Metropole Sao Paolo, wird intensiv an einer neuen Technologie geforscht, welche in relativ kurzer Zeit zu sehr kostengünstigen, einfach zu handhabenden Detektoren für Pestizide auf Basis von Posphorsäureestern und Carbamaten führen könnte.

Noch befindet sich das Produkt in der ersten Versuchsphase, bei kommerzieller Verfügbarkeit würden die neuartigen Sensoren aber eine extrem einfache und schnelle Überprüfung von Nahrungsmitteln, Wasser und Erdreich erlauben. Das ganze funktioniert dabei so einfach, dass auch Laien die Tests direkt vor Ort durchführen könnten.

Ein modernes Testgerät für den Blutzuckerspiegel.
Foto von: Alisha Vargas

Einer globalen, regelmäßigen Kontrolle stünde damit nichts mehr im Wege. Der zur Messung verwendete „Trick“ ist durchaus als genial zu bezeichnen: Der Sensor trägt ein Enzym, welches bei Kontakt mit dem Pestizid weniger Protonen abgibt, als im normalen Zustand. Die unterschiedliche Protonenzahl wird gemessen und auf dem Display als Belastungswert ausgegeben.

In Funktion, Form und Größe wird das Gerät einem Tester für den Glukosespiegel im Blut nicht unähnlich sein. Der Preis soll bei gut leistbaren 35 bis 70 Euro liegen.

Eine Entwicklung, welche nicht nur aus umweltpolitischer Sicht äußerst erfreulich ist, sondern die vor allem auch zeigt, dass die aufstrebenden ehemaligen „dritte Welt Länder“ sich ihrer Umweltverantwortung wohl viel stärker bewusst sind, als dies in Europa und den USA zu Zeiten des „große Aufschwungs“ der Fall wahr.

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Wir wissen, woran die Bienen sterben! /2013/06/12/wir-wissen-woran-die-bienen-sterben/ /2013/06/12/wir-wissen-woran-die-bienen-sterben/#respond Wed, 12 Jun 2013 04:56:31 +0000 /?p=3192

Foto von: U.S. Department of Agriculture

Chemielobbyisten versuchen immer wieder, das weltweite Bienensterben als „Mysterium“ darzustellen. Sie erwecken den Eindruck, als wäre das Problem zu komplex, um vom Menschen verstanden zu werden. Eine bequeme Ausrede, welche aber zum Glück nicht im Geringsten der Wahrheit entspricht. Wer sich die Ergebnisse unabhängiger wissenschaftlicher Studien anschaut, der kennt die Täter.

Wissenschaftler haben die Hintergründe der jährlich steigenden Ausfallsraten bei domestizierten Bienenvölkern und Wildbienen gründlich untersucht. Die Tatsache, dass es sich bei den Ursachen um ein systemisches Zusammenwirken zahlreicher Faktoren handelt, hat diese Detektivarbeit nicht leicht gemacht. Geheimniskrämerei, finanzieller Druck und politische Einflussnahme durch Agrarkonzerne waren ebenfalls nicht hilfreich.

Aber wir wissen jetzt, dass die Ursache für das Bienensterben vom Menschen ausgeht. Wir wissen, dass die beiden Hauptfaktoren der Einsatz von Insektiziden, ganz besonders von Neonicotinoiden, und die Vernichtung von Lebensräumen sind.

Foto von: Matt

Biologen haben in den von Bienen gelagerten Blütenpollen Rückstände von mehr als 150 verschiedenen, menschengemachten Chemikalien gefunden. Gleichzeitig werden die Lebensräume für Insekten immer kleiner. Immer mehr Äcker werden mit systemisch vergifteten Pflanzen bebaut. Jedes neue Einfamilienhaus, jedes neue Einkaufszentrum, jeder Parkplatz und jede Straße bedeuten für Bienen und Hummeln weniger Nahrung und weitere Flugstrecken.

In den USA, wo das Phänomen am weitesten vorangeschritten ist (und auch die meisten gentechnisch veränderten Saaten und Spritzmittel in der Landwirtschaft eingesetzt werden) sterben mittlerweile durchschnittlich rund 40-50% der Völker pro Jahr. Die Anzahl der Völker pro Hektar ist seit 1962 um erschreckende 90% gefallen.

In Europa liegen die Ausfallsraten nach offiziellen Berichten bei 25-30%. Laut EU-Kommission erbringen Bienen in der EU einen Beitrag zur Leistung der Landwirtschaft in Höhe von 22 Milliarden Euro. 70 der 100 wichtigsten Nahrungsquellen der Menschheit sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen, um Ernten zu produzieren. Dazu gehören die meisten Früchte, Nüsse und Gemüsesorten. Nur Getreide wird hauptsächlich vom Wind bestäubt und ist damit nicht direkt betroffen.

Gemeinsam machen die gefährdeten landwirtschaftlichen Produkte rund 90% unserer Ernährung aus. Schon jetzt sterben weltweit jährlich 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren am Hunger. 800 Millionen Menschen sind so unterernährt, dass ihre Gesundheit nachhaltig davon beeinträchtigt wird. 7,6 Millionen davon werden dieses Jahr an Nahrungsmangel sterben. Die Situation ist also schon jetzt mehr als nur prekär. Den Verlust auch nur einer Handvoll Nahrungsquellen aus den „Top 100“ würde die Menschheit nicht überleben. Wir sind auf Gedeih und Verderb vom Wohlbefinden der Bienen abhängig.

Es gibt Lösungswege, mit denen sich die Katastrophe abwenden lässt:

Schnelle und wirksame Verbote für Umweltgifte und den Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft. In diesem Bereich ist dringend ein Paradigmenwechsel notwendig. Derzeit wird bei Zulassungs- oder Verbotsentscheidungen praktisch immer Zugunsten der Chemiekonzerne, allen voran Monsanto, Bayer, Syngenta, Dow und DuPont, entschieden.

Den Leitspruch „im Zweifel für die Industrie“ zu befolgen, können wir uns nicht leisten. Kommen wissenschaftlich begründete Zweifel an der Verträglichkeit eines Produktes (egal ob Spritzmittel, Dünger oder genmanipuliertes Saatgut) auf, ist schnell und proaktiv zu handeln. Präventive Verbote mögen schmerzhaft für die betroffenen Unternehmen sein, aber was bedeutet das im Vergleich zu einer existenziellen Gefährdung der weltweiten Ernährungssicherheit?

Der Anteil insektenfreundlicher Habitate in unserer Umwelt muss dringend wieder steigen. Betonwüsten müssen aufgelockert, verbaute Flächen, wo immer möglich, begrünt werden. Die Raine und Hecken, welche noch vor wenigen Jahrzehnten fixer Bestandteil einer „ordentlichen“ Landwirtschaft waren, erweisen sich immer mehr als essentiell. Wir müssen dringend aufhören, bis auf den letzten Millimeter an den Acker des Nachbarn heranzupflügen. Maßlose Gier wird in Ökosystemen immer bestraft. Ein Teil jeder landwirtschaftlichen Fläche gehört einfach der Natur. Wer ihr dieses Recht nimmt, könnte an den Folgen bald zugrunde gehen.

Unsere Vorfahren haben über Jahrhunderte erfolgreich gewirtschaftet. Während dieser Zeit sind sowohl der Wohlstand als auch die Ernährungssicherheit stetig gestiegen. Erst in den letzten Jahrzehnten haben wir eine Situation geschaffen, in der wir ständig von einer „Beinahekatastrophe“ in die nächste schlittern. Viele Regionen Europas (vor allem auch in Österreich!) haben noch im 18. und 19. Jahrhundert wesentlich höhere Bevölkerungsdichten praktisch autark mit Energie und Nahrung versorgt. Im Bezirk Güssing lebten damals beispielsweise fast doppelt so viele Menschen wie heute!

Die Art und Weise, wie die Menschen traditionell gewirtschaftet haben, würde man heute als „Bio-Landbau“ bezeichnen. In Wahrheit ist „Bio“ nichts anderes als althergebrachte, ordentliche und über Jahrhunderte erprobte Landwirtschaft. Es wird dringend Zeit, sich auf diese Werte wieder zu besinnen. Zumindest, wenn wir auch in ein paar Jahren noch Obst und Gemüse auf dem Teller finden möchten.

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/2013/06/12/wir-wissen-woran-die-bienen-sterben/feed/ 0
Nanopartikel könnten wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. /2013/06/09/nanopartikel-konnten-wertvollen-beitrag-zum-umweltschutz-leisten/ /2013/06/09/nanopartikel-konnten-wertvollen-beitrag-zum-umweltschutz-leisten/#respond Sun, 09 Jun 2013 19:11:22 +0000 /?p=3188

Sauberes Wasser ist für viele Menschen Mangelware.
Foto von: Daniel Hargrave

Laut einem Bericht der WHO haben weltweit rund 768 Millionen Menschen keinen Zugang zu aufbereitetem Trinkwasser. 185 Millionen davon sind gezwungen, ihren Wasserbedarf aus (meist fragwürdigem) Oberflächenwasser zu decken. Tiefbrunnen sind in vielen Ländern auch keine Lösung, weil das so gewonnene Wasser oft durch Arsen oder andere natürlich vorkommende Schwermetalle verunreinigt ist.

Eine neue Entwicklung aus dem Bereich der Nanotechnologie könnte dagegen schon bald Abhilfe schaffen. Schon lange ist bekannt, dass Nanopartikel zur Aufbereitung von Trinkwasser eingesetzt werden können. Silber-Teilchen wirken beispielsweise Antibiotisch, das Edelmetall wird vor allem in der Seefahrt schon lange zur Konservierung von Wasservorräten eingesetzt. Manche Stoffe wirken auch als regelrechte „Magneten“ für problematische Inhaltsstoffe im Wasser, wie etwa Schwermetalle.

Gerade bei der Bekämpfung von Schwermetallen besteht aber natürlich dass Problem, dass die Nanopartikel, mit den daran gebundenen Giftstoffen, vor dem Konsum wieder aus dem Wasser entfernt werden müssen. Es ist ja wenig geholfen, wenn die Menschen nach wie vor die gleiche Menge Blei oder Arsen mit dem Wasser aufnehmen, nur dann eben kombiniert mit Nanopartikeln.

Wasser ist in Stanford ein zentrales Thema.
Foto von: Sandip Bhattacharya

Wissenschaftler der Universität von Stanford scheinen für dieses Dilemma eine geniale Lösung gefunden zu haben. Sie entwickelten einen in mehreren Schichten aufgebauten, synthetischen Kern für die Nanoteilchen, welcher sehr stark magnetisch reagiert.

Der Clou dabei: Im Normalzustand entstehen innerhalb des Kerns zwei entgegengesetzt polarisierte Magnetfelder, welche einander aufheben. Die Teilchen sind also nicht magnetisch und ziehen sich auch nicht gegenseitig an.

Setzt man sie aber einem äußeren Magnetfeld aus, gleicht sich die Ausrichtung der beiden Felder an und die Teilchen reagieren nicht nur auf den Magneten, sondern werden sogar selber sehr stark magnetisch. Damit lassen sie sich sehr leicht auch aus größeren Wassermengen „herausfischen“.

Um eine Reinigungswirkung zu erreichen, werden die Partikelkerne mit einer entsprechenden „Wirkstoffladung“ beschichtet. Bei Laborversuchen mit silberdotierten Nanopartikeln gelang es, 99,9% aller E-Coli Bakterien im Wasser zu vernichten und anschließend praktisch das gesamte Reinigungsmittel rückzugewinnen, in dem das Wasser für fünf Minuten in Kontakt mit einem Permanentmagneten gebracht wurde.

Die große Hoffnung der Forscher ist, mit mehreren verschiedenen Beschichtungen auf einem Kern die Möglichkeit zu schaffen, Wasser in großen Mengen kostengünstig und innerhalb eines einzigen Arbeitsganges von allen potentiellen Gefahren für den Menschen zu befreien.

Der Ablauf (Partikel-Pulver mit dem Wasser vermischen, kurz einwirken lassen, Magnet ins Wasser halten und alle Nanoteilchen wieder herausziehen) wäre so einfach und portabel, dass damit tatsächlich Chancen bestünden, die Wasserversorgung von Millionen Menschen weltweit nachhaltig zu verbessern.

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