DIE GRÜNE SCHIENE – MOBILITÄT FÜR JEDES ALTER

Grüne SeniorInnen fordern “g´scheite öffentliche Verkehrsmittel”

(Eisenstadt, 17.09.12) Mit einem lautstarken Plädoyer für ein österreichweites, öffentliches Verkehrs- und Mobilitätssystem machten die Grünen SeniorInnen im Rahmen einer öffentlichen Pressekonferenz am Domplatz in Eisenstadt auf sich aufmerksam.

Kritisiert wurde, dass die Grundprinzipien im „Leitfaden für die ältere Generation“ zur Mobilität, zur Teilnahme am öffentlichen Leben auch für die ältere Generation, bis dato Lippenbekenntnis geblieben seien. Gegen jeden Zukunftstrend würden im Burgenland nach wie vor zig Millionen Euro in den Straßenbau investiert – während der Ausbau einer öffentlichen Verkehrsinfrastruktur im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleibt.

„Schöne Statistiken und sogenannte best practice-Beispiele alleine helfen uns nicht weiter – die Mobilität klebt am Papier“, brachte es Irmgard Seidler, Obfrau Grüne 55plus Burgenland, auf den Punkt, und forderte statt Schönrednerei einen „g´scheiten Plan“, um eine leistbare öffentliche Mobilität für alle Altersgruppen zu gewährleisten.

NRAbg. Christiane Brunner, Umweltsprecherin und stv. Landessprecherin der Grünen im Burgenland, kritisierte in diesem Zusammenhang die Konzeptlosigkeit auf Landes- und Bundesebene, die negativen Umwelt-, Klima- und Gesundheitswirkungen des Verkehrs entschlossen zu bekämpfen: „Die BurgenländerInnen wollen trotz steigender Spritpreise mehrheitlich nicht auf das Auto verzichten – warum wohl ? Öffi-Rückbau verhindert ja geradezu jede klimafreundliche Alternative, speziell im ländlichen Raum brauchen wir leistbare, mehr und bessere Bahn- und Busangebote. Wo es diese Angebote gibt, werden sie auch genutzt.“

Prominent unterstützt wurde die Aktion von NRAbg. Gabriela Moser, Verkehrssprecherin der Grünen. Sie wies auf die ungleich verteilten Budgetmittel hin und dass die Bundesregierung jährlich rund 1,5 Milliarden Euro für weitere Prestigeprojekte von Straße und Schiene verschwendet – für internationale Einbindung und Gütertransit.

Gabriela Moser: „Auch das mit “klug investieren – verantwortungsvoll sparen” hochfliegend betitelte Paket von Bundesministerin Doris Bures ist wieder nur ein reines Bauprogramm, das die Interessen von Baukonzernen und kreditgebenden Großbanken bedient. Die Bedürfnisse der Menschen, jüngerer wie älterer, werden aber ebenso ignoriert wie Umwelt- und Klimaziele.“

Angesprochen auf die Situation in der Landeshauptstadt, bekräftigte Gemeinderätin Yasmin Dragschitz die Forderung der Grünen Eisenstadt nach einer intelligenten Stadt- und Verkehrsplanung, die es auch älteren Menschen ermöglicht, ihre Alltagswege sicher und vor allem eigenständig zu bewältigen.

„Wenn Nahversorger mitten in einem Wohngebiet zugesperrt und an den Stadtrand gedrängt werden, wie das z.B. beim Euro- bzw. Interspar passiert ist, nötigt man auch ältere Menschen dazu, sich auf das Auto oder eine Mitfahrgelegenheit verlassen zu müssen“, verwies Dragschitz auf die Konsequenzen unbedachter Planung, die es gerade auch bei der neuen Standortwahl für die Gebietskrankenkasse dringend zu vermeiden gelte:

„Der kolportierte Standort beim Interspar ist aus unserer Sicht abzulehnen, weil man hier nicht nur die Eisenstädter und Eisenstädterinnen dazu zwingt, mit dem Auto an den Stadtrand zu fahren, sondern auch die zahlreichen Einpendler/innen, die bei ihrer Krankenkasse etwas zu erledigen haben. Ein zentraler Ort mit Anbindung an Bus und/oder Bahn wäre hier dringend notwendig, auch um älteren Menschen, die nicht mit dem Auto fahren können oder wollen, ein selbständiges Anreisen zu ermöglichen“.

Yasmin Dragschitz, die sich am 7. Oktober auch der Bürgermeisterwahl stellen wird, setzt auf gesunde Mobilität und eine Stadt der kurzen und sicheren Wege – für alle Generationen.

Um den geforderten, länder-, gemeinde- und verkehrsträgerübergreifenden Gesamtplan auf Grüne Schiene zu bringen, schlägt Irmgard Seidler vor eine Mobilitätskommission ins Leben zu rufen mit dem Auftrag, gemeinsam mit Soziologen, Wissenschaftlern, Fachexperten und Interessens-NGOs ein österreichweites Gesamtkonzept zu erarbeiten.

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