Einige der bedeutendesten Hegdefonds haben damit begonnen, Wetten gegen die Eurozone abzuschließen. Nicht gegen die “maroden” Länder an der Peripherie, sondern gegen den Kern Europas. Jene Länder also, die bisher als stabil betrachtet wurden.
Hedgefonds sind typischerweise ein Investement-Vehikel der “1%”, also jener Menschen, welche auf der goldenen Seite der immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen arm und reich stehen. In der Regel ist der Zugang zu den Fonds auf ausgesuchte Investoren beschränkt, für den Einstieg sind beträchtliche Kapitalmengen nötig.
Die Fondmanager nutzen weiterhin all jene Instrumente, welche uns bereits die Bankenkrise (und die dadurch ausgelöste Staatsschuldenkrise mit all ihren Auswirkungen auf unser Alltagsleben) beschert haben.
Einige der bestbezahlten und gefährlichsten Investoren der Welt haben nun laut einem Bericht der Financial-Times begonnen, große Summen auf den Zusammenbruch der Eurozone zu setzen. Milliardär John Paulson, der sich schon damit einen Namen machte, dass er aus dem finanziellen Zusammenbruch von 2008 sagenhafte Gewinne erwirtschaftete, soll demnach einer derjenigen sein, die auf Einbrüche in Ländern wie Deutschland, Österreich oder den Niederlanden hoffen.
Gerade an den Finanzmärkten erweisen sich die Prophezeiungen von Fondsmanagern leider nur all zu oft als selbsterfüllend. Wenn die Fonds, welche gegen die Volkswirtschaften (und damit die Menschen) in Europa wetten, groß genug sind und genügend Geld in Bewegung setzen, dann kann allein diese Tatsache zu erheblichen Verlusten führen. Die Rechnung dafür bezahlen im Endeffekt die übrigen 99% der Menschheit.
Vielleicht wäre es langsam an der Zeit, die Finanzwirtschaft wirksam zu reglementieren und Raubritter dorthin zu verfrachten wo sie hingehören: In einen dunklen feuchten Kerker?