Rodung in Mattersburg widerspricht Naturschutzgesetz!

(Mattersburg, 3.3.2012):  Wieder wurde die Ufervegetation eines Baches in Mattersburg Opfer rigoroser Schlägerungen. Anfang März wurde hinter der „Rinselkapelle“ ein Großteil der Uferbegleitvegetation entfernt.

„Die Rodungen widersprechen dem Naturschutzgesetz,“ ärgert sich Gemeinderätin Sonja Sieber. „Die „Allgemeine Naturschutzverordnung“ sagt klar, dass das Beseitigen der standortgerechten, einheimischen Bachbegleit- und Ufervegetation verboten ist.“ Ausnahmen bestünden nur für Pflegemaßnahmen – doch dieser Begriff sei – leider – sehr dehnbar, so Sieber weiter.

„Jedenfalls sind die Rodungen nur bis 1. März erlaubt,“ erläutert Sieber weiter. „Die Arbeiten am Bach fanden aber erst am 3. März statt, obwohl der Winter heuer – bis auf eine kurze Kälteperiode – sehr warm war und die Arbeiten sicherlich auch früher durchgeführt werden hätten können.“

Ein weiterer Aspekt sei hier zu bedenken, meint die Grüne Gemeinderätin. Jahrzehntelang seien die Uferbereiche von Nutzung ausgenommen worden und seien so – innerhalb der bestehenden Agrarwüsten -  überlebenswichtige Oasen für Tiere geworden. Seitdem jedoch landauf, landab Biomasseanlagen gegründet worden seien, würden auch diese wichtigen Rückzugsbereiche intensiv genützt.

Der Homepage der „Sieggrabener Fernwärme“ sei das z.B. auch ganz eindeutig zu entnehmen: „Der Vorstand hat den Vorschlag von Obmann Anton Taschner angenommen und einen Großtraktor mit Anhänger, sowie einen großen PKW-Anhänger angekauft. Damit besteht die Möglichkeit, anstehende Schlägerungen von überalterten Baumbeständen in Windgürtel, bei Bachufern und anderen Beständen kostengünstig durchzuführen.“

„Biogas- und Biomasseanlagen sind eindeutig ein Fortschritt im Bereich der Energiegewinnung,“ so Sieber. „Anscheinend wurde aber nicht bedacht, wie groß der Bedarf an Holz wirklich ist, um eine derartige Anlage rentabel zu betreiben. Deshalb wird nun – im Süden, wie im Norden – alles verfügbare Holz, das der öffentlichen Hand gehört, verfeuert.“

Die Forderung der Grünen:  Schlägerungen nur mehr unter Überwachung und nach Beratung von Naturschutzexperten und baldestmögliche Nachpflanzung!

Ihre Meinung ist uns wichtig

*

"));