Resolution zum EU-Jahr des Ehrenamtes:
Das EU-Jahr des Ehrenamtes wurde von den grünen SeniorInnen begrüßt, um auf die große Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit hinzuweisen.
Ohne die Freiwilligenarbeit würden wichtige Bereiche des Alltags innerhalb unserer Gesellschaft nicht nur unterversorgt bleiben, sondern der soziale Bereich vor dem Zusammenbruch stehen.
Die zahlreichen Aufrufe und Aufforderungen im EU-Jahr des Ehrenamtes, gerade Ältere sollten sich vermehrt freiwillig arbeitend zur Verfügung stellen, haben jedoch einen bitteren Nachgeschmack: Immer mehr Bereiche des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft gehen dazu über, wichtige Arbeiten auszulagern, um Kosten zu sparen. Zahlreiche lohnpflichtige Arbeitsplätze verschwinden, werden nicht nachbesetzt und durch Freiwilligenarbeit ersetzt. Fakten über unentgeltliche Arbeitsstunden und ihre Auswirkung auf Vollarbeitsplätze werden verschwiegen. Ob Freiwillige die notwendigen Qualifikationen besitzen, wird in den wenigsten Fällen sorgfältig überprüft.
Trotz laufendem Sinken der realen Pensionsleistungen wird Freiwilligenarbeit immer mehr mit moralisierenden Argumenten eingefordert, was einer organisierten Ausbeutung gleichkommt.
Ältere Menschen bringen sich mit ihren Leistungen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Kompetenzen gerne in gesellschaftlich relevante Aktivitäten ein. Sie tun dies im Sinne eines solidarischen Generationenvertrages als MitgestalterInnen einer sozial gerechteren Welt. Und sie betrachten dieses Engagement als eine Bereicherung ihres Lebens und als Erweiterung ihres Horizonts.
Sie haben aber auch ein Recht darauf, sich gegen gesellschaftlichen Zwang zu wehren. Sie sind durchaus bereit, sich in geeigneten Bereichen und in geeigneter Form einzubringen. Sie verlangen aber Rahmenbedingungen und Formen der Anerkennung, die ihrem Engagement in Freiwilligenarbeit entspricht und Anerkennung auch dafür, dass sie die gesamte Infrastruktur für die gegenwärtigen jüngeren Generationen aufgebaut/finanziert haben.
Sie verlangen die Überprüfung jeder Streichung eines lohnpflichtigen Arbeitsplatzes, damit er nicht durch „kostenfreie“ Freiwilligenarbeit ersetzt wird.
Nur dann sind Freiwilligenarbeit und Ehrenamt gerechtfertigt und tragen zum Wohle der Allgemeinheit bei.
Gezeichnet
Dezember 2011
Doris Eisenriegler Obfrau
Birgit Meinhard-Schiebel stv. Obfrau
Die Grünen SeniorInnen Österreich: www.seniorinnen.gruene.at
Irmgard Seidler Obfrau
Die Grünen SeniorInnen Burgenland: www.seniorinnen.gruene.at
www.planet-burgenland.at
[email protected]
+43 (0) 699-1104-1233
Weil es um Ehre geht, werden wir auch in Zukunft genau hinschauen.
Bitte tun Sie es auch