Biologische Landwirtschaft reduziert Bakterienresistenz gegen Antibiotika

Geflügelbauern, welc he auf biologische Landwirtschaft umstellen und ihren Vögeln keine Antibiotika mehr geben, können die Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika signifikant senken. So zumindest das kürzlich veröffentlichte Ergebnis einer Studie der Universität von Maryland.

Schon seit geraumer Zeit machen sich Gesundheitsexperten große Sorgen um die zunehmende Anzahl antibiotikaresistenter Bakterien in der Landwirtschaft. Immer öfter werden multiresistente Keime nachgewiesen, gegen die teilweise schon ganze Gruppen von Antibiotika mehr oder minder wirkungslos sind. Zurückzuführen ist dieses Aufkommen durch die regelmäßige Verabreichung von Medikamenten an Tiere. Die Bakterien werden über lange Zeit hinweg immer wieder den Antibiotika ausgesetzt und haben so Gelegenheit, Abwehrmechanismen dagegen zu entwickeln.

Gerade in der Landwirtschaft, wo der Sprung in die menschliche Nahrungskette für die Keime naturgemäß ein sehr kleiner ist, ein lebensbedrohliches Szenario. Tatsächlich konnten bereits mehrere Infektionsausbrüche mit multiresistenten Salmonellen in den USA auf Truthan-Zuchten zurückgeführt werden.

In der unlängst veröffentlichten Studie wurden konventionelle Betriebe mit solchen verglichen, die seit dem Jahr 2008 auf biologische Landwirtschaft umgestellt hatten. Getestet wurde jeweils auf das vorhandensein von Enterokokken im Kot der Tiere, sowie darauf, wie diese Bakterien auf 17 verschiedene, handelsübliche Antibiotika reagierten.

In den Kotproben aller Betriebe wurden die Enterokokken-Bakterien nachgewiesen. Aber erstaunlicherweise hatten die Bakterien der biologisch wirtschaftenden Betriebe erheblich geringere Resistenzlevel im Vergleich zu den konventionellen Betrieben. Beispielsweise hatten 67% aller Stämme von Enterokokkus Faecalis aus herkömmlichen Betrieben eine Resistenz gegen Erythromycin gebildet, aber nur 18% der gleichen Bakterienstämme aus biologischen Betrieben. 42% der Bakterien aus konventionellen Betrieben waren multiresistent, im Vergleich zu nur 10% aus Bio-Landwirtschaft.

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