Am 1. Dezember ging der ÖBV-Videoclip „Gleiche Rechte am Bauernhof?!“ auf derstandard.at und diestandard.at online. Das Video der ÖBV-Via Campesina Austria thematisiert die subtilen Formen von Gewalt im bäuerlichen Kontext: die ökonomische Abhängigkeit, die Kontrolle, die Überforderung durch ein Klischee von Bäuerlichkeit, das den Frauen die Luft zum Atmen nimmt.
Mehr als 40% der österreichischen Bäuerinnen sind alleinige Inhaberinnen ihres landwirtschaftlichen Betriebes. Zum überwiegenden Teil handelt es sich dabei um kleine Nebenerwerbshöfe. Die Zahl macht Mut, klärt aber nicht die Frage nach den Machtverhältnissen auf einem Bauernhof. Wer hat Zugang zum Konto?
Wer bestimmt die Ausrichtung des Betriebes? Wer entscheidet, wofür die die Einnahmen verwendet werden? „Ökonomische Gewalt an Bäuerinnen ist im ländlichen Raum oftmals noch so normal, dass sie nicht als Gewalt erkannt wird. Bäuerinnen sind wie selbstverständlich für Haushalt, Kinder, Altenpflege und die Arbeit am Hof zuständig.“ meint Maria Vogt, Mitglied im ÖBV-Frauenarbeitskreis.
„Mit etwas gutem Willen lässt sich aus ihrer Tätigkeit ein Anspruch auf Unterhalt und Taschengeld ableiten. Aber das reicht nicht! Wenn der Beruf der Bäuerin in Österreich Zukunft haben soll, braucht es dringend eine Diskussion der Geschlechterverhältnisse auf Bauernhöfen!“ Das Videoprojekt „Klappe auf!“ ist eine Aktion im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ 2010. Es wird getragen von CARE Österreich, Frauensolidarität, Katholische Frauenbewegung Österreichs – Aktion Familienfasttag, LEFÖ/ Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen, Miteinander Lernen/ Birlikte Ögrenelim, Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, ÖBV – Via Campesina Austria sowie WIDE – Netzwerk Women in Development Europe.
Irmi Salzer