Amaranth – “Roundup ready” by nature

Immer mehr sog. “Unkräuter” entwickeln dank des großflächigen Einsatzes von Glyphosat enthaltenden Unkrautvernichtungsmitteln Resistenzen gegen den Wirkstoff.

Als besonderer Pionier tut sich diesbezüglich der Amaranth hervor. Diese Pflanze als Unkraut zu bezeichnen, ist eigentlich eine historische Unverschämtheit. Handelt es sich doch um eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit überhaupt.

Vor allem in Südamerika war Amaranth schon vor Jahrtausenden Hauptbestandteil der Ernährung. In 9000 Jahre alten Gräbern in Mexico wurden Samen der Pflanze gefunden.

Amaranth, Unkraut oder Nahrungsmittel?

Amaranth, Unkraut oder Nahrungsmittel?

Amaranthsamen enthalten einen beachtlichen Anteil an essentiellen Aminosäuren. Der Gehalt an Calcium, Magnesium, Eisen und Zink ist äußerst hoch, die enthaltenen Kohlenhydrate sind zum großen Teil Ballaststoffe. Eine optimale Ergänzung fürs Frühstücksmüsli also.

Um so besser, dass Monsanto trotz ehrlicher Bemühungen nicht in der Lage ist, den Amaranth auszurotten. Die Pflanze verwendet zur Unkrautvernichter-Abwehr einen einfachen Mechanismus. Glyphosat (der Wirkstoff von Roundup und anderen Agro-/Gartengiften) blockiert ein bestimmtes Enzym (EPSPS) in den zu vergiftenden Pflanzen.

“Roundup ready” Amaranth produziert nun einfach wesentlich mehr dieses Enzyms. Das Gift im Pflanzenkreislauf kann nur eine bestimmte Menge Enzym neutralisieren. So lange anschließend noch genügend EPSPS vorhanden ist, blüht der Amaranth fröhlich weiter.

Das Genom des Amaranths hat sich innerhalb weniger Jahre an die großflächige Verwendung Glyphosat basierter Unkrautvernichter angepasst. Ein Beweis nicht nur für die Zähigkeit eines der ältesten Wegbegleiter der Menschheit, sondern ganz nebenbei auch für Charles Darwins Theorien zur Evolution.

Über Wolfgang Kuehn

Wolfgang Kühn ist Leiter der Planet-Redaktion, freier Journalist, Autor und Textgestalter.
Homepage: www.wolfgang-kuehn.com

Ihre Meinung ist uns wichtig

*

"));